Beautiful Creatures - Eine unsterbliche Liebe
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Auf den ersten Blick wirkt Gatlin in South Carolina wie eine typische, schläfrige Südstaatenkleinstadt, in der noch nie etwas Spannendes passiert ist und auch nie passieren wird. Doch das täuscht: Denn unter der beschaulichen Oberfläche sind gewaltige magische Kräfte am Werk - Kräfte, die weit in die Vergangenheit zurückreichen, lange verborgen waren und sich nun anschicken, ans Tageslicht zurückzukehren – mit Folgen, die sich die Leute von Gatlin in ihren kühnsten Träumen nicht ausmalen könnten.
„Beautiful Creatures“, der erste Band der Buchreihe von Kami Garcia und Margaret Stohl (in Deutschland unter dem Titel „Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe“ erschienen), war zunächst in den USA ein Bestseller und fand bald auch in vielen anderen Ländern ein großes Publikum.
Was die Leser auf der ganzen Welt so an der Geschichte fasziniert, ist nicht nur die Spannung, ob die Liebe zweier junger Menschen all das, was zwischen ihnen steht, überwinden kann, sondern auch die große Frage, ob man ein vorbestimmtes Schicksal nicht doch ändern kann.
Jede Nacht wird Ethan von demselben Alptraum geplagt. Verzweifelt versucht er ein Mädchen zu retten, das in großer Gefahr schwebt. Doch immer wieder scheitert er und wacht schweißgebadet auf, ohne zu wissen, wer die Unbekannte ist. Umso überraschter ist er, als sie plötzlich als neue Schülerin in seine Klasse kommt. Lena ist die Nichte des mürrischen Gutsbesitzers Macon Ravenwood, um den in der Kleinstadt alle einen großen Bogen machen.
Es dauert nicht lange und Ethan verliebt sich in die geheimnisvolle Außenseiterin, ohne zu wissen, dass sie ein düsteres Geheimnis verbirgt: Lena stammt aus einer Familie von Castern und Hexen und besitzt übernatürliche Kräfte, die sie immer weniger kontrollieren kann. Obwohl auch sie sich nichts sehnlicher wünscht, als in Ethans Nähe zu sein, beschwört sie ihn, sich von ihr fernzuhalten. Denn bald, an ihrem 16. Geburtstag, wird Lena berufen und es entscheidet sich, ob sie auf die helle oder die dunkle Seite der Magie übertritt. Eine Entscheidung, die alle, die sie liebt, in tödliche Gefahr bringen wird...
Nachdem das Vampirthema einigermaßen durchgekaut ist, kehren die Hexen zurück auf den Schirm. Die ans Twilight-Publikum gerichtete Adaption der wahrlich magischen Romeo-und-Julia-Geschichte macht zwar Spaß, kann aber nicht so recht ins Schwarze treffen. Da haben wir zunächst einmal den ein wenig zu alten Alden Ehrenreich (zufälliger Wortwitz!), der einfach die Essenz seiner Figur nicht so recht herüberbringen kann. Seine Mimik wirkt einfach nicht natürlich und man möchte ihn einfach nur loswerden. Schon allein sein Grinsen vermittelt Hassgefühle!
Ganz das Gegenstück ist die bezaubernde Alice Englert (Tochter von Regisseurin Jane Campion), die ab nächste Woche auch neben Elle Fanning in Ginger & Rosa zu sehen sein wird. Ihr gelingt es, den Zwiespalt ihrer Figur ambitioniert darzustellen, was bestimmt nicht einfach ist. Ganz seriös und auftrumpfend ist da Jeremy Irons als ihr beschützender Onkel, der so richtig schön trocken Ethan in die Mangel nimmt.
Neben dem Hauptdarsteller ist auch die etwas langatmige Story ein Hindernis. An manchen Stellen hängt sich der Regisseur an langen Dialogen auf, die das Tempo des sonst recht unterhaltsamen Films herunterschrauben. Frischen Wind bringt dann schließlich die Familienzusammenkunft in das versumpfte Gespiel. Ganz wild treibt es gar Emmy Rossum als Lenas Cousine Ridley, die sich mit verführerischen Outfits und Lust auf Sex ihre Zeit vertreibt.
Wer die Serie Charmed - Zauberhafte Hexen mochte, wird diesen Film auch in sein bzw. ihr Herz schließen, auch wenn der Film ein wenig düsterer daherkommt. Mit Jeremy Irons und Emma Thompson sind hier auch zwei erfahrene Schauspielidole zu sehen, die auch ein älteres Publikum anziehen könnten.
Auf jeden Fall gibt es eine Menge Spezialeffekte, die für eine ordentliche Stimmung sorgen. Wer den schnöden Hauptdarsteller oder Louisiana nicht mag, kann sich den Film trotzdem anschauen und gut unterhalten werden. Der Film hält sich mit Gefühlskitsch zurück, allerdings auch mit dem altersbedingt zu erwartenden pubertär-sexuellen Erwachen. Dass der Originaltitel nicht „eingedeutscht“ wurde, kann man dem Film ebenfalls zu Gute schreiben. ■ mz