Der Dieb der Worte

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Es ist wie ein Wunder, dass der Film nun mit 2 Jahren Verspätung doch noch in unsere Kinos kommt. Ein Grund dafür könnte die gewachsene Popularität Bradley Coopers sein, der inzwischen mit Silver Linings weltweit Erfolge feierte. The Words, oder wie der deutsche Titel weiter ins Detail geht: Der Dieb der Worte, ist nicht nur ein Film über Schreibblockaden, sondern beherbergt auch eine romantische Geschichte, verpackt in eine romantische Geschichte, verpackt in eine romantische Geschichte.
Ja, es wird viel geküsst in dem Film, liebkost, umarmt, geweint... Das muss es auch, denn der Film spielt in zwei Großstädten, die u.a. für ihre romantischen Geschichten bekannt sind - Paris und New York. Brian Klugman (ja, der Sohn von „Quincy“ Jack Klugman) und Lee Sternthal erzählen in ihrem Regiedebüt von den alltäglichen Dilemmas aufstrebender Jungautoren - über Wahrheit und Fälschung, Ehrgeiz und Talent, Popularität und Mythos.
Ebene 1: Autor Clay Hammond, der den dem Originaltitel entsprechend genannten Roman schrieb, trifft während einer Finanzierungsvorlesung für sein Buch auf die junge, attraktive Studentin Daniella, die ihre Abschlussdissertation über ihn schreiben will. Als sie später die richtigen Fragen stellt, erkennt sie plötzlich, wen sie da tatsächlich vor sich hat...
Ebene 2: Der junge Schriftsteller Rory Jansen will sein erstes Buch schreiben, bleibt jedoch erfolglos, lebt zunächst aus Papas Tasche und sucht sich später einen Laufjob bei einem Verlag, nicht nur um für sich, seine frisch vermählte Frau Dora und ihr neu bezogenes New Yorker Appartement Geld zu verdienen, auch, um Kontakte zu knüpfen und eventuell eines Tages seinen ersten Roman an den Mann (oder Frau) zu bringen.
Leichter gesagt als getan. Als er mit seiner Frau in den Flitterwochen in Paris eine alte Mappe findet, in der sich ein Roman versteckt hält, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Aus reiner Verzweiflung tippt er eines Nachts den Roman ab. Am nächsten Tag findet er Dora schluchzend auf der Couch, die „seinen“ neuen Roman gelesen hat. Doch anstatt ihr reinen Wein einzuschenken, gibt er den Roman seinem Verleger zu lesen und wird berühmt. Als ihm jedoch ein alter Mann eines Tages nachstellt, erzählt ihm Selbiger eine Geschichte.
Ebene 3: Kriegsende 1944 - ein junger amerikanischer Soldat verliebt sich in Paris in die hübsche Celia, die ihn in einem Café bedient. Sie verbringen eine wundervolle Zeit miteinander, erlernen die Sprache des Anderen. Er möchte unbedingt seine Gedanken der ganzen Welt mitteilen. Sein intellektueller GI-Freund rät ihm, das Ganze niederzuschreiben. Doch der junge Mann weiß nicht wie.
Dann wird er aus der Armee entlassen und muss zurück in die Heimat. Dort hat sich nichts verändert, nur er ist ein Anderer geworden. Er beschließt, nach Paris zurückzukehren. Die Liebe und das Leben nimmt seinen Lauf, doch nicht ohne Drama: Das kleine Mädchen, das er mit Celia bekommt, ist krank und stirbt schließlich - und damit auch Celias Liebe. Eines Tages verlässt sie ihn, woraufhin seine Gedanken Worte finden und er zwei Wochen lang ohne Schlaf alles aus sich herauslässt...auf Papier.
Dass die Geschichte recht vorhersehbar ist, gibt dem Gesamtwerk zwar ein paar Punkte Abzug, doch schließlich stellt der Film eine Frage in den Kinosaal: Was würdest DU tun? Zudem spielen allesamt hervorragend! Zusammen mit den die richtige Stimmung einfangenden Bildern und der passenden musikalischen Untermahlung fördert der Film die Taschentuchindustrie.
Die Moral von der Geschicht': Man sollte nicht nur in der Doktorarbeit das Kopieren unterlassen! Die wahrhaftig mitreißenden Stoffe generiert das Leben selbst. Wer das nicht respektiert, muss mit den Konsequenzen leben. Die besten Lesestoffe ergeben sich halt aus den persönlichen Erfahrungen des Autors. Schließlich kommen die „50 Schattierungen von Grau“ auch nicht aus der Leere...oder? ■ mz