Die Unfassbaren - Now you see me
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Burt Wonderstone kann einpacken - hier kommen die „Four Horsemen“! Vier faszinierende Illusionisten, drei spektakuläre Coups, eine Milliarde Dollar. Actionspezialist Louis Leterrier (Kampf der Titanen, Transporter 2 - The Mission) hat für seinen raffinierten Thriller ein fantastisches Ensemble versammelt.
Produzent Bobby Cohen, der Roberto Orcis und Alex Kurtzmans Produktionsgesellschaft K/O Paper Products leitet, ist sicher, dass das Thema Magie bei den meisten Menschen zweierlei instinktive Reaktionen auslöst: »Auf der einen Seite wollen wir verblüfft werden, auf der anderen aber auch wissen, wie sie es gemacht haben. Wir haben uns oft darüber unterhalten, wie wir diese beiden Aspekte am besten in einen Film einbauen könnten.«
Wie raubt man eine Bank aus, ohne selbst anwesend zu sein? Ganz einfach: Man ist Magier und lässt die Dinge für sich arbeiten. Ganz so simpel ist es dann allerdings doch nicht, denn das Illusionisten-Quartett „The Four Horsemen“ verblüfft das Publikum mit jeder Menge High-Tech in seinen Live-Shows.
Bereits ihr erster Auftritt in Las Vegas ist spektakulär: Sie lassen einen Zuschauer verschwinden und Sekunden später in einem Banktresor in Paris wieder auftauchen. Dort lösen sich vor seinen Augen mehrere Millionen Euro in Luft auf und prasseln als plötzlicher Geldregen in Robin-Hood-Manier im Zuschauersaal nieder. Reine Illusion oder was steckt dahinter?
FBI-Agent Rhodes und seine französische Interpol-Kollegin Alma Dray, die die Truppe stoppen sollen, stehen vor einem großen Rätsel. Erst Bradley, der mit dem Entzaubern von Illusionen gutes Geld verdient, scheint es lösen zu können. Doch längst planen die Horsemen, die ihren Verfolgern immer einen Schritt voraus sind, einen weiteren sensationellen Coup. Dieser wird sie endgültig zur Legende machen, ihre wahren Motive enthüllen und rücksichtslosen Manipulatoren, die glauben, alles kontrollieren zu können, eine bittere Lektion erteilen.
Filme über Show-Zauberer bzw. -Magier, heutzutage meist Illusionisten genannt, haben es bekanntlich schwer, ihr Publikum zu finden, da der Film an sich bereits Magie bzw. Illusion ist. Die im Film vorgestellten Zaubertricks/Illusionen lösen meist leichtes Gähnen unter den Zuschauern aus. Die einzige Ausnahme, bei der das wirklich funktioniert, sind keine Filme über solche Publikumverzauberer - die Mission: Impossible-Filme (bzw. -Serien). Dort funktioniert die Illusion im kleinen Kreis, plus: Das Team gehört zu den Guten.
Leterrier kam hier auf die ungewöhnliche Idee, zwei Kameramänner mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen zu engagieren: Mitchell Amundsen würde für die rasanten Actionsequenzen, Larry Fong für die komplizierten Illusionen visuell verantwortlich sein. Während man sich bei den Actionsequenzen von den magischen Tricks optisch ein wenig erholt, bekommt man bei der um die Figuren kreisenden Kamera schon fast ein Schleudertrauma!
Allerdings schafft es Leterrier, die Kinozuschauer bei der sprichwörtlichen Stange zu halten. Gleich zu Beginn verblüfft der Film mit einem Kartentrick, bei dem der Zuschauer wie auch das Publikum im Film sich beim schnellen Durchblättern des Stapels eine Karte merken soll, die dann als Lichtkombination an einem Hochhaus erscheint. Der Trick ist vermutlich ganz einfach, doch man hängt erst einmal am Haken.
Die Tricks werden immer gigantischer und aufwändiger - da hilft es schon, wenn uns (bzw. den ermittelnden Cops) Morgan Freeman alias Thaddeus Bradley über die Machart aufklärt. Allerdings hört die Glaubwürdigkeit auf, als der Spiegeltrick aufgedeckt wird. Ich glaube nicht, dass es physikalisch möglich ist, einen Spiegel, der so groß wie der Raum ist, aufzustellen, geschweige denn in einem Guss herzustellen. Und selbst wenn, wie hätte man den riesigen Spiegel durch die kleine Tür bekommen? Hätte man ihn geknickt, wären Spuren zu sehen gewesen...
Irgendwann hat man jedenfalls die Hutschnur voll von den Tricks und wartet eigentlich nur noch auf die Auflösung der geheimnisvoll magischen Robin-Hood-Geschichte, die dann allerdings wieder ein wenig überrascht! Alles in allem lässt sich sagen: Wer gern tolle magische Tricks sehen möchte und wie sie gemacht werden, wer auf sogenannte Heist-Movies steht, und wer auf Spannung wenig Wert legt, ist bei diesem Film genau richtig. Produzent Cohen ist am stolzesten darauf, dass der Film selbst der größte Zaubertrick von allen ist. Wer sich nicht vorführen lassen will, sollte diesen Film also meiden! ■ mz