22 Jump Street
© Sony Pictures
Nachdem die beiden Chaos-Cops Schmidt und Jenko in 21 Jump Street mit mehr Glück als Verstand den Drogenring an der Highschool gesprengt haben, wartet auch gleich die nächste Aufgabe auf sie. Da ihr Einsatz bei der Polizeiführung gut ankam, dürfen sie zum Leidwesen ihres direkten Vorgesetzten („das gleiche noch mal, nur diesmal noch mehr Geld verpulvern“) wieder ran, um noch einen Drogenring hochzunehmen. Und diesmal geht's ins College!
Da das Haus 21 Jump Street inzwischen verkauft wurde, zieht die Einsatzzentrale auf die gegenüberliegende Straßenseite: 22 Jump Street. Alle, die den ersten Teil überlebt haben, sind wieder dabei, auch ihr alter Einsatzleiter, der sie auch gerne nie wiedergesehen hätte. Frohen Mutes tauchen die beiden im College auf, um dort, was zu erwarten war, kein Fettnäpfchen auszulassen. Aber nach anfänglichen Startschwierigkeiten finden sie wirklich eine Spur, die sie sogar bis zum Spring Break nach Mexiko führt. Und dort nimmt das Chaos dann richtig seinen Lauf...
Um es gleich vorweg zu nehmen: Wer den ersten Teil nicht mochte, wird auch diesen nicht lieben und sollte jetzt nicht mehr weiterlesen und sich stattdessen lieber ein deutsches Sozialdrama um irgendwelche gescheiterten Existenzen und ihre inneren Konflikte ansehen (Empfehlungen gibt´s irgendwo im Netz). Der Film will nicht mehr als pure Unterhaltung sein, und erstaunlicherweise meistens sogar nicht mal unter der Gürtellinie.
Der schlichte Handlungsstrang ähnelt dem ersten Teil sehr, doch diesmal noch etwas überdrehter und mit sichtbar erhöhtem Budget. Soweit so Komödienmassenware. Was den Film (sofern man ihn sehen will) lohnenswert macht, ist die phantastische Chemie zwischen Channing Tatum und Jonah Hill. Beide agieren herrlich überzeichnet, aber immer ihren Figuren treu - wie ein altes Ehepaar, wie man es früher in den Filmen mit Walter Matthau und Jack Lemmon gesehen hat.
Der heimliche Abräumer des Films ist aber Ice Cube, der ein paar brüllend komische Szenen mit den beiden hat. Wie es sich gehört, sieht 22 Jump Street natürlich sehr stylisch aus, unterlegt mit angesagter Mucke, angereichert mit abgedrehten Verfolgungsjagden und schrägen Sprüchen.
Man muss den Film nicht mögen, kann es aber ohne sich allzu sehr zu schämen. Und wichtig: unbedingt den Abspann sehen! Die „Fake-Vorschau“ auf weitere Jump-Street-Teile ist zum Brüllen und beinahe das Beste am ganzen Film. ■ ott