Kinostarts März 2015
2015 steht ganz im Zeichen der Geheimagenten. Bevor am 13. August Guy Ritchies Leinwandadaption der beliebten 60er-Jahre-Agentenserie The Man from U.N.C.L.E. mit Henry Cavill und Armie Hammer an den Start geht und am 5. November Urvater James Bond es mit Gegenspieler Christoph Waltz in SPECTRE zu tun bekommt, startet nun Matthew Vaughns Adaption des Gentleman-Agenten-Bilderromans „Kingsman: The Secret Service“.
Nach Kick-Ass und X-Men: Erste Entscheidung setzt der Regisseur noch eins drauf und präsentiert uns den wahrscheinlich abgefahrensten Agentenfilm, den man je gesehen hat. Darin setzte er zusammen, was er bislang bei seiner Arbeit gelernt hatte - von seiner Zeit als Produzent von Bube, Dame, König, GrAs, Snatch – Schweine und Diamanten über sein Regiedebüt L4yer Cake bis hin zu seinen voran genannten letzten Arbeiten.
Gleich zu Beginn, wenn Dire Straits' „Money for Nothing“ aus einer Boombox irgendwo in Afghanistan ertönt und von der sich drehenden Kassette ins Geschehen herauszoomt, erinnert das sogleich nicht nur (je nach Alter des Zuschauers) an die 80er Jahre und die Verwendung des Songs in Al Yankovichs TV-Parodie UHF - Sender mit beschränkter Hoffnung, sondern vor allem an das coole Mixtape von Peter Quill in Guardians of the Galaxy. Als dann auch noch Armeehubschrauber eine Festung wie aus 1001 Nacht bombardieren und die Gesteinsbrocken herunterpurzeln und sich dann zu den Credits formen, ist das Eis gebrochen und das Publikum feiert!
»Matthew liebt die Spionagefilme, und die Liebe zu dieser Gattung schlägt sich auch in Kingsman: The Secret Service nieder«, sagt Mitautorin Jane Goldman. »Gleichzeitig hat er versucht, dem Genre neue Aspekte abzugewinnen. Seit Jahren hat er schon davon gesprochen, einen Spionagethriller zu drehen - bereits 2007, als wir an seinem Fantasyfilm Stardust arbeiteten.«
Es war am Set von Kick-Ass, wo Vaughn und der bekannte Bilderromanautor Mark Millar das Konzept zu dem Film ersannen, der schließlich Kingsman: The Secret Service wurde. Millar erzählte Vaughn von einem Zeitungsartikel, den er gelesen hatte. Da stand, dass Terence Young, der den ersten Bond-Film James Bond 007 jagt Dr. No inszeniert hatte, Sean Connery gegen den Willen von 007-Autor Ian Fleming besetzt hat. Der hatte sich für den Part des Agenten Ihrer Majestät einen vornehmen Schauspieler, James Mason oder David Niven, vorgestellt.
Millar führt aus: »Young war klar, dass er Connery, diesen harten Typen aus Edinburgh, in einen Gentleman verwandeln musste, bevor er mit den Dreharbeiten begann. Also nahm er Connery zu seinem Schneider mit, lud ihn in seine Lieblingsrestaurants ein und brachte ihm bei, wie ein Gentleman-Agent zu essen, sprechen und sich zu kleiden hat.« Dieses Gespräch war der Ursprung von Kingsman: The Secret Service, aber es dauerte ein paar Jahre, ehe sich Millar hinsetzte, um den Bilderroman zu realisieren, auf dem der Film fußt.
Man hatte mit der Idee gespielt, die Handlung in den USA anzusiedeln, aber Vaughn bestand schließlich darauf, ihn in Großbritannien anzusiedeln - dem Ursprungsland des „Gentleman“. So wusste Millar, dass er einen britischen Illustrator brauchte, der die subtilen Unterschiede zwischen den Klassen präzise herauszuarbeiten verstand. Schnell dachte er an Dave Gibbons, den legendären Illustrator, der beispielsweise bei der „Watchmen“-Serie mit Alan Moore kooperiert hatte.
Der „Secret Service“-Comic erschien im Februar 2012. Er handelte von einem Gentleman-Spion, der seinen Punk-Neffen zu einem Superspion ausbildet. Dabei werden auch zwei ganz unterschiedliche Seiten der britischen Gesellschaft beleuchtet. Zu der Zeit überlegte sich Vaughn schon mit seiner Mitautorin Jane Goldman, wie eine Filmversion des Stoffes aussehen könnte. Die beiden hatten bislang bei allen von Vaughns Filmen zusammen gearbeitet. Sie entwickelten das Drehbuch zum Film auf ganz ähnliche Weise wie Millar und Gibbons ihren Comic. Schon einmal waren Vaughn und Goldman so vorgegangen – als sie die Adaption von Millars „Kick-Ass“-Story vorbereiteten, während der noch am Comic saß.
»Matthew und Jane arbeiten brillant zusammen«, weiß Millar. »Alles was man ihnen gibt, kommt besser zurück. Es gibt nichts Schöneres als wenn eine Vorlage von dir adaptiert wird und sie dann auf der Leinwand noch besser aussieht als erwartet.« Und besser (vor allem cooler) als diesen Film kann man eine solche Agentengeschichte kaum inszenieren. Klar, in Sachen Agentenfilm denkt man hauptsächlich an James Bond oder Mission: Impossible, die in diesem Genre kaum zu schlagen sind. Da pirscht sich Kingsman: The Secret Service so seitlich heran, ohne den berühmten Franchises zu nahe zu kommen, denn Kingsman: The Secret Service ist eine Persiflage, die sich ausgewogen mal ernst, mal überspitzt parodierend zeigt.
Vaughn und Goldman nahmen einige Änderungen an Millars Story vor und schlugen mit ihrer Filmversion eine etwas andere Richtung ein: Die Geheimdienstorganisation ist bei ihnen nicht der Regierung unterstellt und ihr Gentleman-Spion ist nicht länger der Onkel von Eggsy, sondern ein ehemaliger Kollege von dessen Vater, der ihm das Leben gerettet hat und dabei gestorben ist. Kingsman ist eine Eliteorganisation, die frei von Regierungseinfluss arbeitet. Ihre Mitglieder gehen überaus handfest und altruistisch zur Sache, und sie führen ihre Missionen zu Ende.
»Sie sind die Guten«, sagt Colin Firth, der Harry spielt und als Kingsman „Galahad“ heißt, benannt nach dem Ritter der Tafelrunde. »Wir leben in einer Zeit, in der wir unsere Institutionen und Regierungen kritisch hinterfragen. Unser Vertrauen in althergebrachte Organisationen ist erschüttert, also fand ich die Idee sehr spannend, eine Organisation zu haben, die wirklich aus edlen Motiven heraus handelt. Sie sind niemandem Rechenschaft schuldig, sie sind keine willfährigen Handlanger. Die Kingsmen sind moderne Ritter der Tafelrunde.«
Firth zu besetzen, lag für Vaughn auf der Hand. Firth ist ein beliebter, hoch gelobter typisch britischer Gentleman, der der Versuchung nicht widerstehen konnte, hier einmal seine handfeste Seite zur Schau zu stellen. »Colin in einer Actionrolle zuzusehen, macht Spaß und ist einmal etwas ganz anderes«, sagt Matthew Vaughn.
»Es war natürlich ein gewisses Risiko, das wir hier eingingen, aber Colin hat die Herausforderung spielerisch gemeistert. Mir war klar, dass er den Gentleman-Spion perfekt würde spielen können, aber bei der Action war ich mir nicht so sicher. Wir haben ihn aus seinem gewohnten Umfeld gerissen. Er hat sich richtig reingehängt und seine Sache perfekt gemacht. Colin hat nach diesem Part definitiv das Zeug zum Actionstar.
Tatsächlich erkennt Colin Firth in der Rolle eine Version von sich selbst – als er acht Jahre alt war und auf dem Spielplatz herumtobte: »Der Film besitzt dieses überlebensgroße Element, die Helden und ihre Gegner sind klar definiert und in der Lage, alles zu tun. Sie sind wie Superhelden. Wir können zwar nicht fliegen, haben aber alle diese cleveren, vielseitigen, gut getarnten Gadgets (Feuerzeuge, Stifte bis hin zu Schuhen mit Messern), die uns in unserem Job hilfreich sind.«
Mehr als 60 junge Schauspieler hatten schon Filmtests durchlaufen, ehe Vaughn Taron Egerton traf, einen 24-Jährigen aus dem walisischen Aberystwyth, der gerade die Schauspielschule abgeschlossen hatte. »Talentierte junge Darsteller zu finden, ist sehr kompliziert«, weiß Matthew Vaughn. »Und jemanden zu finden, der einen Film tragen kann, ist sogar noch schwieriger. Taron hatte noch nie in einem Kinofilm mitgewirkt, aber über die Jahre bekommt man ein Gefühl für Talent. Als ich Jennifer Lawrence in X-Men: First Class als Mystique besetzte, war sie gerade einmal 19 Jahre alt. In dem Moment, in dem sie vor die Kamera trat, wusste jeder, dass sie die Richtige für die Rolle war. Mit Taron war es genauso.«
Beim Vorsprechen bat Vaughn Egerton, doch am nächsten Tag nochmals zurückzukommen, um mit Colin Firth eine Leseprobe zu absolvieren. Der junge Schauspieler war sich nicht im Klaren darüber, dass man Firth schon als Harry besetzt hatte. »Und fünf Minuten später erfuhr ich auch noch, dass Michael Caine ebenfalls mit dabei war. Mir schlug das Herz bis zum Hals«, erinnert sich Taron Egerton.
Der Schauspieler, der Arthur, den Chef der Kingsmen, verkörpern sollte, musste Würde besitzen und Bedeutung ausstrahlen, er musste jemand sein, zu dem Harry aufschauen würde. Dave Gibbons erläutert: »Arthur ist das Establishment, und münzt man dies aufs Filmgeschäft um, kommt man an Michael Caine nicht vorbei. Er füllt die Parts, die er spielt, mit Autorität. Er strahlt Erfahrung und Lebensweisheit aus, das machte ihn ideal für diese Rolle.«
Ebenfalls zur Kingsmen-Runde gehört Mark Strong, der Merlin spielt. In der Tradition der Artus-Saga ist Merlin, wenn man so will, der Outsider der modernen Tafelrunde. Er trainiert die neuen Rekruten und ist das technische Mastermind der Organisation. Strong führt an, dass er als Merlin mit Computern ebenso selbstverständlich umgehen kann wie mit Automatikwaffen.
Mark Strong ist einer von Vaughns regelmäßigsten Mitarbeitern und ließ es sich nicht nehmen, wieder mit dem Regisseur zu arbeiten. »Dies ist der dritte Film, den ich mit Matthew gemacht habe«, sagt er. »Wenn man mit ihm arbeitet, weiß man, dass man Spaß haben wird und die Zuschauer den Film mögen werden.«
Alle Kingsman-Rekruten machen Eggsy das Leben schwer. Roxy jedoch, gespielt von Sophie Cookson, ist für Eggsy eine, wie es Jane Goldman ausdrückt, »mehr als nur ebenbürtige Gegnerin. Sie sind Freunde und Rivalen und sie respektieren sich gegenseitig. Hier unterscheiden wir uns stark von James Bond: Die Beiden haben keine romantische Beziehung und sie springen auch nicht kurz miteinander ins Bett.«
Ein Aspekt von Roxys Persönlichkeit zog Cookson zum Part hin. »Ich habe es ziemlich satt, immer wieder Skripts zu lesen, in denen die Frauen Sexualobjekte sind und nur die männlichen Hauptdarsteller besser aussehen lassen sollen«, erklärt sie. »Roxy ist da anders. Sie besitzt ihren eigenen Kopf, verfolgt eigene Ziele und Wünsche. Roxy ist eine der zwei Frauen, die bei den Kingsmen unterkommen wollen. So liegt es in der Natur der Dinge, dass sie von zu viel Testosteron umgeben ist. Sie fühlt sich ein wenig wie Eggsy, obwohl sie beide grundverschieden sind.«
Jeder gute Spion braucht einen passenden niederträchtigen Gegenspieler, und in Person von Samuel L. Jacksons herrlich lispelnden Valentine hat das Genre vielleicht seinen verrücktesten Schurken gefunden. Der Plan des Milliardär-Genies sieht vor, die menschliche Rasse auszurotten, um „die Welt zu retten“. Die Figur des Valentine setzt sich aus einer Vielzahl klassischer Spionagebösewichte zusammen. Aber der Computer-affine Unternehmer ist auch von jenen Männern beeinflusst, die heutzutage die Fäden ziehen: Er ist Chef eines riesigen Medienimperiums und zugleich ein Technikgigant.
Samuel L. Jackson, ein nimmersatter Comic-Fan, hatte das Buch von Mark Millar und Dave Gibbons, die hier übrigens auch als Mitproduzenten fungieren, schon gelesen, als er erfuhr, dass Vaughn plante, ihn als Valentine zu besetzen. »Die Kingsmen sind eine etwas andere Art von Gentleman-Spionen«, räsoniert er. »Mir hat das Konzept der Comics immer schon gefallen und ich war mir sicher, dass sich aus ihnen ein wunderbarer Film machen ließe.«
Jackson liebte das Skript von Vaughn und Goldman und sagt, dass er auch Valentines Motive verstand. »Das Verrückte ist, dass seine Ideen durchaus Sinn machen«, lacht er. Nach Valentines Logik ist die Weltbevölkerung inzwischen viel zu groß und muss ausgedünnt werden. Also heckt er einen teuflischen Plan aus, bei dem SIM-Karten, die er herstellt und weltweit kostenlos verteilen lässt, die zentrale Rolle spielen. Diese Chips machen aggressiv und senken gleichzeitig die Hemmschwelle. Sie führen dazu, dass die Menschen über einander herfallen und sich gegenseitig töten. Nur wenigen Auserwählten ist das Überleben gestattet. Sie werden nach Intelligenz, Macht und Schönheit ausgewählt. Valentine hat Sicherheitschips in ihren Köpfen implantieren und sie alle in seine geheime Kommandozentrale in den Bergen bringen lassen.
Mark Millar erklärt: »Diese Idee „lieh“ ich mir von einem Professor, den ich an der Glasgow University traf. Er erklärte mir, dass wenn man den Reptilienkomplex, der tief in jedem Menschen schlummert, aktivieren würde, wir wegen territorialer Ansprüche übereinander herfallen und uns letztendlich auslöschen würden. Es ist wie eine Radiofrequenz, die uns alle verrückt machen würde.«
Eines der Highlights des Films ist die Szene beim Abendessen, bei der Valentine und Harry ihre unterschiedlichen Philosophien diskutieren und über klassische Filmfiguren räsonieren:
Valentine: „Als ich ein Kind war, träumte ich davon, ein Gentleman-Spion zu sein.”
Harry: „Ich hatte immer das Gefühl, dass die alten Bond-Filme nur so gut waren wie ihre Bösewichte. Als Kind wäre ich immer gerne ein schillernder Größenwahnsinniger gewesen.”
Valentine: „So gesehen ist es doch schade, dass wir beide erwachsen geworden sind, oder?”
Der klassische Held braucht einen unverwechselbaren Handlanger. Valentine hat Gazelle, eine wunderschöne, superkluge und beinamputierte Kampfmaschine. Zwei Metalllauffedern ersetzen ihre Beine. Sie ist eine Killermaschine. »Sie heißt Gazelle, weil sie die totale Kontrolle über ihre Beine besitzt«, erklärt Sofia Boutella, die die gefährliche Assistentin spielt. »Gazelle trägt Prothesen, in denen sich messerscharfe, tödliche Klingen verbergen, die sie perfekt zu handhaben weiß.« Für die Algerierin war der Part ein Geschenk. Boutella, die zunächst auf dem Laufsteg auffiel, in Musikvideos auftrat und als Tänzerin mit Madonna auf Tour ging, hat sich vorsichtig ans Filmgeschäft herangetastet. Natürlich ist sie nun begeistert, diese Rolle ergattert zu haben.
Brad Allan, ein australischer Martial-Arts-Kämpfer und Actionchoreograph, der schon bei Kick-Ass mit Vaughn kooperiert hatte, war für die Kampfsequenzen des Films zuständig. Zu seinem Team gehörten unter anderem ein Parkour-Champion und ein Breakdancer, den er auf YouTube entdeckt hatte. Eine der zahlreichen, überragend gestalteten Actionszenen spielt in einer Kirche, in der Firth sämtliche anwesenden Gemeindemitglieder ausschaltet. Unglaublicher Weise wurde diese Sequenz in nur einem Take gedreht.
Der Großteil der Stuntarbeit stellte für Colin Firth eine komplett neue Erfahrung dar, der in seiner aktuellen Rolle zwischen temporeicher Action und Besinnlichkeit pendelt. Wenn Harry aber losschlägt, ist er nicht zu bremsen – wobei er auch dabei nicht seine ruhige Raffinesse verliert: »Zunächst bewege ich mich in der Welt des noblen Gentleman-Faustkampfs. Und dann bricht die Hölle los. Da gerät meine Frisur dann doch etwas in Unordnung.«
Um die Kirchenszene einzustudieren, verpflichtete man ein Ausnahmestuntteam, das Firth als „Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ bezeichnet: »Die einzelnen Mitglieder der Crew besitzen ganz spezielle Eigenschaften. Brad Allen hat dieses Jackie-Chan-artige Team, zu dem die besten Martial-Arts-Kämpfer der Welt gehören. Und dann stießen da unter anderem noch der sechsmalige Thai-Boxweltmeister, ein mit Olympia-Gold ausgezeichneter Turner und ein Waffenspezialist der Special Forces zu uns. Letzterer bildete uns an den Feuerwaffen aus. Mir schwirrte der Kopf.«
So wahnsinnig, wie die Actionszene mit all der Raffinesse, den Schnitten, den Zeitlupen inszeniert wurde, gehört sie allerdings auch zu der kontroversesten Szene des Films, in der Harry in einer Kirche voller fanatischer Gläubiger Amok läuft. Diese Sequenz veranschaulicht zwar Valentines Plan, kann jedoch unter Umständen bei geistig geschädigten Zuschauern zu einem echten Amoklauf verleiten. Sicher, die Figuren im Film sind in diesem Fall Opfer ihrer eigenen Naturinstinkte, und Fans von Metzelorgien (wie z.B. bei The Walking Dead) werden hier ihre wahre „Freude“ haben, doch passt diese Szene nicht so ganz zum Teint des Films und schrammt erstaunlicherweise an einer Freigabe ab 18 Jahren vorbei.
Zu Gentleman-Agenten gehört natürlich auch die passende Kleidung. Eigens zu diesem Film hat sich der britische Gentlemen-Einkleider ►Mr. Porter zu einer Kooperation mitreißen lassen. Dort kann man die teuren Stücke, die im Film verwendet werden, mit dem dazu gehörigen Geldbeutel erstehen - natürlich nur die Kleidungsstücke und Utensilien und nicht die Ausrüstungsgegenstände der Kingsmen!
Matthew Vaughn spielt hier lustvoll mit den Konventionen eines bestens bekannten Genres. Er verdreht Dinge, unterläuft sie, variiert sie, aber er verunglimpft sie dabei nie. Zusammenfassend sagt er: »Kingsman ist eine Liebeserklärung an jeden Spionagefilm, der je gemacht wurde. Ich erzähle dabei meine Geschichte auf eine respektlose, witzige Art. Mein Sinn stand hier nach bester Unterhaltung und ich wollte die Spionagethriller der Sechziger- und Siebzigerjahre auf moderne Art interpretieren. Kingsman: The Secret Service ist überaus postmodern. Er erweist diesen Filmen seine Reverenz und erfindet sie dabei aber gleichzeitig neu.«
In Sachen Filmmusik setzt Vaughn nicht nur auf seine bewährten Komponisten Henry Jackman und Matthew Margeson, die bereits Kick-Ass und X-Men: Erste Entscheidung für ihn orchestrierten, sondern auch auf bekannte Hits wie „Money for Nothing“ von den Dire Straits, „Free Bird“ von Lynyrd Skynyrd, „Give it up“ von KC & The Sunshine Band oder „Slave to Love“ von Bryan Ferry, aber auch auf neuzeitliche Musik von Iggy Azalea, die auch namentlich im Film erwähnt wird, Ellie Goulding oder Dizzee Rascal & Armand van Helden. Zusammen ergibt sich daraus ein stimmungsvoller Soundtrack, der dem extravaganten Actionspektakel, das mit jeder Menge Witz und überraschenden Wendungen aufwartet, die passende Untermahlung liefert. ■ mz