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03 | 10 | 17 | 24
Man lernt nie aus
The Intern
Der 70 Jahre alte ehemalige Geschäftsmann Ben Whitaker kann sich den Ruhestand leisten, hat aber keine Lust dazu. Ihm ist langweilig und er ist wissbegierig auf Neues. So meldet er sich kurzentschlossen zu einem Senioren-Praktikum bei der jungen Unternehmerin Jules Ostin, die eine Modewebsite betreibt. Ben kommt tatsächlich sehr gut bei den neuen Kollegen an und auch bei der Chefin. Die beiden verbindet bald mehr als die Arbeit. Sie werden gute Freunde.
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Nancy Meyers, die sich in den 80er Jahren mit Geschichten wie Schütze Benjamin oder Jumpin' Jack Flash für starke Frauenrollen eingesetzt hat und in den 90ern mit den Vater der Braut-Filmen, I love Trouble - Nichts als Ärger und Ein Zwilling kommt selten allein in Hollywood etabliert hat, befasste sich im neuen Millennium mit fortschreitendem Alter nicht nur mit Geschichten darum, sondern setzte sich auch auf den Regiestuhl, um ihre Geschichten selbst umzusetzen.

Ihre Filme waren stets lustig, melancholisch und von der stetigen Lebensnähe romantischer Beziehungen gezeichnet. In Man lernt nie aus erforscht sie nun die freundschaftliche Beziehung des liebenswürdigen Rentners Ben mit der hyperaktiven Startup-Chefin und Mutter Jules. Ben Whittaker ist 70 Jahre alt, verwitwet und sucht dringend nach einer Beschäftigung, bis er sich eines Tages um eine Praktikantenstelle bewirbt - speziell für Senioren.

Also: Erst einmal eine Videobewerbung aufnehmen - leichter gesagt als getan, doch für ein älteres Semester schlägt sich Ben recht wacker. Auch als er die Stelle bekommt, macht sich Ben mit der Hilfe von den anderen Praktikanten-Jungspunden daran, die neuen Techniken zu erlernen, was für Belustigungen sorgt, wenn er z.B. sein Facebook-Profil einrichtet. Er wird auch um seine alte lederne Aktentasche beneidet wie auch um seinen Overdresscode - stets im Anzug mit Krawatte, wenngleich alle anderen im Unternehmen leger gekleidet sind.

»Das ist die Art von Film, die Nancy macht, und gut macht«, sagt Robert de Niro. »Es ist irgendwie eine klassische Hollywood-Komödie, jedoch nicht altmodisch. Hiermit trifft sie etwas, mit dem sich, wie ich finde, eine Menge Leute identifizieren können: Sie sind sich nicht unbedingt sicher, dass sich etwas geändert hat, außer dass sie älter geworden sind. Sie haben jedoch immernoch eine Menge anzubieten und können produktiv sein.«

Der Film beginnt und endet mit Ben, wie er im Park inmitten einer Gruppe Tai Chi ausübt. Das ist praktisch die Essenz des Films - eine Entschleunigung, die wir alle brauchen von unserem sozialen Leben 2.0 - jenseits von Bits und Bytes, Klicks und Posts. Und so bringt Ben dann auch Wirbelwind Jules ein wenig zur Ruhe, besonders als es darum geht, einen Geschäftsmanager zu engagieren, um Jules zu entlasten.

Nach und nach wechselt die Rollenverteilung der beiden, wenn Ben ihr immer mehr Ratschläge gibt und seine Lebenserfahrungen mitteilt. Es entsteht eine immer freundlichere Beziehung zwischen Mrs. Ostin und ihrem neuen Chauffeur, besonders wenn der menschliche Instinkt und Verstand die hochgelobte Technik übertrumpft.

Man lernt nie aus ist eine seichte Schmunzelkomödie über Technologie-und Generationen-Clash inklusive Beziehungsdramen. Die Zielgruppe liegt dabei unausweichlich bei der Generation der Regisseurin (60+), was aber nicht heißen soll, dass nicht auch jüngere Zuschauer etwas lernen können - über das Leben zum Beispiel, und dass keine Technologie Beziehungs- oder Familienprobleme lösen kann, eher im Gegenteil.

Der Film ist Easy Viewing von der klassischen Sorte. Man folgt der Handlung, lernt etwas oder auch nicht, und hofft in der nächsten Szene auf einen einschneidenden Konflikt, ein Ereignis, das schockiert oder Spannung erzeugt, doch die einzige Szene solchen Ausmaßes ist das Löschen einer versehentlich abgeschickten Kurznachricht auf altmodische Weise: einbrechen und auf jedem Computer die empfangene Nachricht löschen.

Es geht allgemein sehr melancholisch zu. Man kann sich zwar in die Figuren hineinversetzen, was sie auch liebenswürdig macht, aber man kann sich auch selbst mit etwas Anderem beschäftigen und mehr Spaß haben. Es passiert einfach nichts Weltbewegendes, weshalb der Film auch viel zu lang ist, und auch wirkt. Als audiovisuelles Entschleunigungsobjekt kann man diesen Film dafür unbedingt empfehlen! ■ mz

Komödie/Drama
USA 2015
122 min


mit
Robert de Niro (Ben Whittaker) Christian Brückner
Anne Hathaway (Jules Ostin) Marie Bierstedt
Rene Russo (Fiona) Traudel Haas
Andrew Rannells (Cameron) Dirk Stollberg
Adam DeVine (Jason) Dirk Petrick
Zack Pearlman (Davis)
Nat Wolff (Justin) Sebastian Fitzner
Christina Scherer (Becky Scott) Friedel Morgenstern
Anders Holm (Matt)
Jojo Kushner (Paige)
u.a.

drehbuch
Nancy Meyers

musik
Theodore Shapiro

kamera
Stephen Goldblatt

regie
Nancy Meyers

produktion
Waverly Films

verleih
Warner Brothers

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