Kinostarts Januar 2016
© Warner Brothers
Die Wahlkämpferin
Our Brand is Crisis
Ein bolivianischer Präsident schneidet bei den Umfragen zu seiner Wiederwahl sehr schlecht ab und engagiert eine versierte Gruppe amerikanischer Berater unter der Leitung der zwar schwer angeschlagenen, aber immer noch genialen Strategin „Calamity“ Jane Bodine. Jane bekam ihren Spitznamen einst durch einen Skandal, der sie tief erschüttert hat. Daraufhin ist sie freiwillig aus der Branche ausgestiegen. Dass sie sich jetzt dennoch für die neue Kampagne engagieren lässt, hat allein mit ihrem Erzfeind zu tun, dem widerlichen Pat Candy, der inzwischen für die bolivianische Opposition arbeitet. Endlich bekommt Jane die Chance, Candy zu schlagen. Doch Candy kennt Janes wunde Punkte (privat und im Wahlkampf) nur zu genau. Dadurch stürzt sie in eine persönliche Krise, die durchaus mit jener Situation zu vergleichen ist, die von ihrem Team ausgenutzt wird, um die Umfragewerte der Opposition zu verbessern. Der Film schildert die zynischen Methoden und Privatfehden von politischen Spitzenberatern: Außer dem Wahlsieg ist ihnen absolut nichts heilig.
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David Gordon Green inszenierte das Drehbuch des Oscar®-Kandidaten Peter Straughan in Anlehnung an Rachel Boyntons gleichnamigen Dokumentarfilm, in dem die amerikanischen Wahlkampf-Marketing-Taktiken dargestellt werden, die 2002 bei der tatsächlichen Präsidentenwahl in Bolivien zum Einsatz kamen. Produziert wurde dieses „Meisterwerk“ von Grant Heslov, Hauptdarstellerin Sandra Bullock und George Clooneys Smokehouse Pictures.
Das Zusammenspiel von Bullock und Thornton besitzt die klassische Spy-vs.-Spy-Thematik und kann nach so vielen Wahlkampffilmen, die allesamt spannender waren, kaum noch jemanden zum Hinsehen animieren. Sandra Bullocks Figur hat Berührungsängste und wird übel beim Fliegen. Das trifft auch auf die Zuschauenden zu. Zwar ist der Film solide inszeniert und auch teilweise interessant, kann jedoch nicht so recht Euphorie erzeugen. Die Thematik kann noch so authentisch sein, doch funktioniert der Film weder als Komödie noch als Drama. In Anbetracht der kommenden Präsidentschaftswahlen mag der Film zwar das Publikum darauf vorbereiten, doch im Kino muss er nun wirklich nicht laufen... ■ mz