Jurassic World: Fallen Kingdom
Claire und Owen versuchen, nicht den T. Rex aufzuwecken.
© Universal Pictures/Giles Keyte
Drei Jahre sind vergangen, seit der Themenpark „Jurassic World“ samt Luxus-Resort von gefährlichen Dinosauriern zerstört wurde und die Menschen von der Isla Nublar fliehen mussten. Jetzt behaupten sich die übrig gebliebenen Saurier als unangefochtene Herrscher des Dschungels. Als der bislang ruhende Vulkan der Insel auszubrechen droht, zieht die ehemalige Leiterin des Parks, Claire, eine Kampagne auf, um die übrigen Dinosaurier vor der drohenden Katastrophe zu retten.
Nachdem eine Verhandlung kein öffentliches Interesse an einer Rettung vorsieht, schaltet sich der Milliardär und Ex-Rivale von „Jurassic Park“-Begründer John Hammond, Benjamin Lockwood ein und lädt Claire zu sich aufs Anwesen ein, um sie dabei zu unterstützen, die Tiere in Sicherheit zu bringen - zumindest 11 Spezies, so Lockwoods Rechte Hand Eli Mills, der jedoch zusammen mit dem skrupellosen Milliardär Eversoll etwas andere Pläne mit den Sauriern hat.
»Life finds a way.«
Zu Claires Team gehören die geniale Paleo-Veterinärin Dr. Zia Rodriguez und der blitzgescheite Hacker Franklin Webb, der sich lieber daheim als „der Typ auf dem Stuhl“ als mitten in der Action sieht. Natürlich brauchen sie auch jemanden, der sich mit den Tieren auskennt und mit ihnen umgehen kann. Daher nimmt Claire erneut mit Owen Kontakt auf, der, wie er selbst weiß, an dem, was passiert ist, eine Mitschuld hat. Warum das Techtelmechtel damals wieder aus dem Ruder gelaufen ist, wird dabei auch geklärt.
Die Rettungsaktion erweist sich als gefährlicher als gedacht, da es auf dem von Beben erschütterten Terrain der Insel bereits bei ihrer Ankunft Lava regnet. Während Owen verzweifelt versucht, seinen Raptor Blue zu retten, kommen die übrigen Expeditionsmitglieder einer Verschwörung auf die Spur, durch die die Erde in den lebensfeindlichen Zustand der Urzeit zurückkatapultiert werden könnte. Die Allianz von Mills, Eversoll und Dr. Wu führt Schreckliches im Schilde. Mit Hilfe des knallharten Söldners Wheatley, der für seine horrende Provision alles tut, bringen sie die geretteten Exemplare auf das Lockwood-Anwesen, um aus ihnen Profit zu schlagen. Doch sie haben dabei nicht an die pfiffige 10jährige Enkelin Maisie gedacht, die Elis Pläne durchkreuzt...
»If I won't make it back... Remember: You're the one who made me come here.«
Staunen und Verblüffung, überdimensionale Abenteuer und atemlose Spannung versprach diese unvergessliche Kinoserie von Anfang an. Seit vielen Jahren zählt sie zu den beliebtesten und erfolgreichsten Lizenzreihen der Filmgeschichte. Daher musste man auch wieder aggressivere Kreaturen erschaffen, um, wie im ersten Film ironischerweise bemerkt, das Publikum von den Stühlen hauen zu können. Das gelingt hier aber nicht ganz so überschwänglich.
Hatten wir im ersten Film den von Dr. Wu erschafften Indominus Rex, der sich seiner Umgebung anpassen konnte, um unerkannt zu lauern, um als Kampfmaschine in Krisengebieten eingesetzt werden zu können, erschuf man diesmal den Indoraptor, eine weitere, noch tödlichere Schöpfung, die ein mit einem Laser anvisiertes Ziel angreifen kann. Aller Bedrohlichkeit genüge, schafft es dieser Raptor jedoch nicht weit nach draußen, denn er bleibt sozusagen ein „Indoor-Raptor“, da er nur innerhalb des Lockwood-Anwesens für Terror sorgen kann.
Owen ist in der Fortsetzung noch eine Ladung cooler und Claire selbstbewusster und emanzipierter, während Dr. Wu letztlich zumindest ansatzweise erkennt, dass er sich doch mit den falschen Leuten abgegeben hat, die seine wissenschaftlichen Forschungen ausgenutzt haben, um Profit aus ihnen herauszuholen. Und dann ist da noch Blue, der Velociraptor, der mit Owen eine tiefe Bindung eingegangen war, ihn als Alpha-Tier betrachtete, wie wir im ersten Film erzählt bekamen. Diesmal sehen wir in einem Video, wie Owen den kleinen Schlüpfling Blue auf sich fixierte.
Für die Autoren war es äußerst wichtig, diese flügge gewordene Kreatur, die wir alle liebgewonnen haben, zurückzubringen. »Blue ist zu einer echten Figur geworden, auf die wir uns fixiert haben«, reüssiert Steven Spielberg, der auch dieses Abenteuer wieder mitproduziert hat. »Im ersten Film wollte John Hammond bei jeder Geburt dabei sein, bei jedem Schlüpfling, denn er wollte, dass sich jedes Tier auf ihn fixiert. In diesem Fall hat sich das Publikum auf Blue fixiert, was Blue zu einer Hauptfigur werden ließ, der wir in diesem zweiten Film echt zugetan sind.«
»Claire, if you push this button there will be no turning back.«
Für Spaß sorgen nicht nur wieder die züngigen Bemerkungen von Owen, auch ein sogenannter Stygimoloch, den Owen benutzt, um aus dem Gefängnis auszubrechen - sozusagen als eine Art Nashornbulle im Porzellanladen. Diesmal gibt es zwar keine hyper-aufgeregt nervenden Kinder, die Unsinn anstellen - dafür haben wir die Dinos. Wir haben zwar eine Zehnjährige im Film, die jedoch dank der Debütantin Isabella Sermon hervorragend erwachsen herüber kommt, was nicht nur daran liegt, dass Maisie keine anderen Kinder kennt, da sie allein bei ihrem Opa aufgewachsen ist...
Recht beeindruckend ist die erste Hälfte, in der unsere Hauptprotagonisten vor der Lava fliehen müssen, nicht zu vergessen Owens urkomische Selbstrettungsszene! Interessant ist auch das sich wiederholende Szenario des verwaisten und verwilderten Parks - diesmal das der „Jurassic World“. Auch die Musik, die erneut von Michael Giacchino und dem Jurassic Park-Thema von John Williams stammt, wirkt pompös, aber noch nicht so abgedroschen wie die von Hans Zimmer & Co., und lädt mit den dazugehörigen Bildern von Oscar Faura zum Staunen und Mitfiebern ein.
Allerdings versinkt der Film dann im Intrigenspiel, das man schon zig Mal in Dallas oder Dynasty gesehen hat - nur diesmal mit Dinosauriern. Auch der Showdown wirkt wie schon mal dagewesen, vor allem der unprätentiöse Tod des Indoraptors. Da war im letzten Film mehr los, Herr Trevorrow! Und nach dem Abspann bekommt man noch eine kleine Vorschau dessen, was im dritten Teil abgehen wird... ■ mz
6. Juni 2018
Abenteuer/Action/SciFi
USA 2018
129 min
3D | IMAX®

mit
Chris Pratt (Owen Grady)
Bryce Dallas Howard (Claire Dearing)
Isabella Sermon (Maisie Lockwood)
James Cromwell (Benjamin Lockwood)
Daniella Pineda (Dr. Zia Rodriguez)
Justice Smith (Franklin Webb)
Rafe Spall (Eli Mills)
Toby Jones (Gunnar Eversoll)
BD Wong (Dr. Henry Wu)
Ted Levine (Ian Wheatley)
Geraldine Chaplin (Iris)
Jeff Goldblum (Ian Malcolm)
Conlan Casal (Radovan)
Michael Papajohn (InGen-Auftragsgeber)
u.a.

drehbuch
Colin Trevorrow, Derek Connolly
basierend auf Figuren von Michael Crichton

musik
Michael Giacchino, John Williams

kamera
Oscar Faura

regie
J.A. Bayona

produktion
Universal Pictures
Legendary Entertainment
Amblin Entertainment
Apaches Entertainment
Perfect World Pictures

verleih
Universal


vorspann
Firmenlogos, Firmen-Texttafeln über erster Szene, Prolog, dann einschwebendes Titellogo

abspann
Rücklaufender Vorspann mit Jurassic World-Schriftart und Aschefunken im Hintergrund, dann gewöhnlich rollender Abspann
nach dem Abspann Zusatzszene

erwähnung
The Producers wish to thank Guillermo del Toro & Fernando Trueba