Multiplex
Kick-Ass
Kinostart: 22.4.2010 | Autor: mz

Als absurd witziges Superheldenabenteuer bringt Regiestar Matthew Vaughn (Layer Cake, Der Sternwanderer) die beinharte „Kick-Ass“-Comicserie des „Wanted“-Schöpfers Mark Millar auf die Leinwand. Und wie bei Wanted geht es auch hier alles andere als zimperlich zur Sache.

Fast unsichtbar in der Schule und mit einem Haufen Comics im Schrank ist Dave Lizewski ein völlig durchschnittlicher Teenager - zumindest bis er die Entscheidung fällt, ein Superheld zu werden. Er schlüpft in ein grünes Ganzkörperkostüm, setzt sich eine Maske mit Schlitzen für Augen und Mund auf, schnappt sich zwei Bleirohrkampfknüppel und zieht als „Kick-Ass“ in den Kampf gegen das Böse.

Das einzige Problem dabei ist allerdings, dass er auf seinen nächtlichen Patrouillen nicht mal ein winziges Fünkchen Superkraft zu bieten hat und sich vor Schurken in Acht nehmen muss, die etwas mehr Power aufweisen. Doch dann gelingt ihm tatsächlich sein erster großer Kampf und so wird er zum MySpace-Helden.

Ebenfalls maskiert, aber schon länger mit todbringendem Ernst im Geschäft sind zwei andere Rächer, auf die er bald darauf trifft: eine unaufhaltsame 11-jährige, die ihr rasiermesserscharfes Doppelschwert als „Hit Girl“ schwingt, sowie ihr panzerbrechender Vater, der erbarmungslos als „Big Daddy“ zupackt.

Dazu gesellt sich mit „Red Mist“ noch ein weiterer Superheldennachahmer. Diese eigenwillige und durchaus energische Allianz bekommt es aber schnell auch mit mächtigen Feinden zu tun und wird durch die heimtückischen Machenschaften von Gangsterboss Frank d'Amico auf eine tödliche Probe gestellt.

Wenn's um Action geht, macht „Kick-Ass“ keine Gefangenen. Mit bissigem Witz und angriffslustiger Härte haut, schießt und sticht die Superheldenfantasie wild um sich. Ein lässig-erwachsener Comicthriller, der mit blutigen Argumenten beweist, dass Verbrecherjagd kein Kinderspiel ist.

Auch wenn Kinder die Hauptrollen spielen, ist der Film so ganz und gar nichts für ebensolche. Kontroversen werden eventuell folgen, obwohl der Film klarmacht, dass man hier nur die Liebe zu den Comics und die Sehnsucht nach Helden ernst nehmen soll. Da der Film jedoch ab 16 Jahren freigegeben ist, in den USA sogar ein R-Rating besitzt, ist er für Erwachsene schon fast zu simpel gestrickt.

Welcher Erwachsene will schon Kinder so brutal wie Erwachsene kämpfen sehen? Da gibt es weitaus lustigere Comicheldenkomödien wie Mystery Men oder Die Unglaublichen, die nicht so explizit daherkommen und dadurch eine größere Bandbreite an Zuschauern bedienen. Somit bleibt Kick-Ass ein Film für Comicheldenfans ab 16, und auf Grund der jungen Hauptfiguren, bis maximal 30 Jahren. Der Rest kann dem Film getrost einen, wie Nicolas Cage im Film passend sagt, „Asskick“ verpassen. ■

© Universal Pictures

OT: Kick-Ass
USA 2009
Action/Komödie
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
117 min


mit
Aaron Johnson (Dave Lizewski/Kick-Ass) Ricardo Richter
Chloë Grace Moretz (Mindy Macready/Hit-Girl) Luisa Wietzorek
Christopher Mintz-Plasse (Chris d'Amico/Red Mist) Hannes Maurer
Mark Strong (Frank d'Amico) Erich Räuker
Nicolas Cage (Damon Macready/Big Daddy) Martin Kessler
Lyndsy Fonseca (Katie Deauxma) Julia Meynen
Michael Rispoli (Big Joe) Lutz Schnell
Xander Berkeley (Gigante) Joachim Tennstedt
Dexter Fletcher (Cody) Nicolas Böll

musik
John Murphy
Henry Jackson
Marius de Vries
Ilan Eshkeri

kamera
Ben Davis

drehbuch
Jane Goldman
Matthew Vaughn
basierend auf dem Comicbuch von
Mark Millar und John S. Romita jr.

regie
Matthew Vaughn

produktion
Marv Films
Plan B Entertainment

verleih
UPI