„The Boys are back in Town“ - Damit ist nicht nur das Treffen der Biker-Söldner im Tattoo-Shop gemeint, sondern auch ein Wiederaufleben der klassischen Actionfilme der 80er Jahre, in denen muskelbepackte Männer gegen böse Mächte ankämpfen, um eine hübsche Frau aus deren Machenschaften zu befreien.

Schon allein die Besetzung des Streifens, obwohl die Bezeichnung „Streifen“ im heutigen digitalen Zeitalter bald überholt sein wird, zeigt das Who-is-who des Actiongenres. Allein Sylvester Stallone, der mit seinen Rocky- und Rambo-Filmen weltberühmt wurde und hierbei nicht nur als Hauptdarsteller, sondern auch als Drehbuchautor und Regisseur fungiert, ist schon eine Ikone in seinem Fach.

Zu ihm gesellen sich sein alter Kumpel Mickey Rourke, sein ehemaliger Filmgegner Dolph Lundgren, die Wrestling-Stars Steve Austin und Randy Couture, Footballstar Terry Crews und Chinas Kampfmaschine Jet Li. Und dann wäre da noch der Kurzauftritt von Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger!

Expendable: Jemand, der geopfert werden kann, um ein militärisches Ziel zu erreichen.

Der kaltblütige, emotionslose Barney Ross hat nichts zu verlieren: Er ist der Anführer, das Gehirn und der Stratege der Gruppe, die in der Grauzone zwischen Recht und Kriminalität unverbrüchlich zusammenhält. Es gibt nur wenig, was ihm wichtig ist: sein Truck, sein Wasserflugzeug und sein Team loyaler moderner Kämpfer. Als echter Zyniker beschreibt Barney sich als „Reinigungsmittel für hartnäckige Flecken“.

Zu seinem Team zählen der ehemalige SAS-Messerexperte Lee Christmas, der Nahkampfspezialist Yin Yang, der auf Feuerwaffen spezialisierte Hale Caesar, der Barney seit zehn Jahren kennt, der Sprengstoffexperte Toll Road, der als Intellektueller der Gruppe bezeichnet wird, sowie der Kriegsveteran und Scharfschütze Gunnar Jensen, der sich mit sehr persönlichen Problemen herumschlägt.

Der geheimnisvolle Church bietet Barney einen Job an, den alle anderen bereits abgelehnt haben – für Barney und sein Team von Expendables sieht der Auftrag zunächst wie eine Routinemission aus: Sie sollen den mörderischen Diktator General Garza (David Zayas, bekannt als Det. Angel Batista in Dexter) im kleinen Inselstaat Vilena stürzen und damit das Volk aus jahrelanger Schreckensherrschaft befreien.

Auf einem Erkundungstrip in Vilena treffen sich Barney und Christmas mit ihrer Kontaktperson, der Widerstandskämpferin Sandra, die aber etwas zu verbergen hat. Sie erfahren, wer ihre tatsächlichen Gegner sind: der skrupellose Ex-CIA-Agent James Monroe und sein Mann fürs Grobe, Paine.

Als die Mission aus dem Ruder läuft, müssen Barney und Christmas Sandra zurücklassen – was ihr Todesurteil bedeuten könnte. Barney kann sein eigenes Versagen nicht akzeptieren und überredet das Team zu einem weiteren Trip nach Vilena, um die Geisel zu befreien und den Auftrag zu Ende zu bringen. Vielleicht rettet er so nicht nur Sandra, sondern auch sich selbst...

Nachdem Stallone Rocky Balboa und John Rambo für die neue Generation wiederbelebt hatte, war es an der Zeit, etwas Neues zu machen. Das mittlerweile etwas abgestumpfte Actiongenre musste irgendwie wiederbelebt werden. Schnöde Action ohne Tiefgang muss nicht sein.

Und das beweist Sylvester Stallone mit The Expendables: »Wenn man sieht, dass der Krieger auch ein Leben und Probleme hat, dann kann man ihn auch mögen. Wie bei Rocky: Es werden lediglich sechs Minuten gekämpft. Der ganze restliche Film dreht sich um sein Leben. Man muss zunächst mit einem Konflikt beginnen und dann die Probleme der Figur und desen Gründe aufzeigen. Das Schwerste an der ganzen Sache ist, zu schreiben, was der Mann macht, wenn er nicht kämpft. Das ist es, was die Zuschauer dazu bringt, sich mit der Filmfigur zu identifizieren. Punkt!«

Es war nicht einfach, Schauspieler für einen Actionfilm zu finden, die ohne Tricks zeigen können, was sie drauf haben. »Es gab keine Drähte, kaum Stuntmen und keine Matten. Wenn da Beton ist, landet man auf dem Beton«, so Stallone. Und genau das macht den Film so sehenswert. Er hat Tiefgang, Konflikte, echte Action...und die ist gewaltig!

Wenn die Expendables auf ihren Motorrädern zu „The Boys are back in Town“ von Thin Lizzy über die Leinwand brummen, beben die Sitze als wenn man hautnah dabei ist. Von den zahlreichen Explosionen und Gewehrschüssen ganz zu schweigen. The Expendables ist also wirklich der Actionkracher des Sommers und auf jeden Fall ein Highlight des Jahres. ■