Warum man einen englischen Titel genommen hat, um sich dann doch von Soderberghs Original Ocean's 11 zu distanzieren, sei dahingestellt. In Otto's Eleven steht die Persiflage im Hintergrund. Sven Unterwaldt, der ja bereits mit Otto Waalkes bei den 7 Zwerge-Filmen gearbeitet hat, sieht den Film als generationsüber-greifende Komödie mit Billy Wilder als Vorbild.

Dieser würde sich wahrscheinlich im Grabe umdrehen, denn dieser Klamauk ist nun wirklich nicht so ganz der von Wilder gewöhnte Anspruch. Vielleicht hat man da sich doch etwas mehr an Blake Edwards gehalten, nur eben mit Gags, die eher Kindern Spaß bereiten. Mit jeder Menge Slapstick und bekannten Wortspielchen und Figuren aus Otto Waalkes' Vergangenheit amüsiert der Film die Erwachsenen nur mäßig.

Auf der winzigen Insel Spiegeleiland leben fünf Insulaner: der Maler Otto malt Watt, der Koch Pit kocht Kabeljau, Mike ist für die Fitness zuständig, Oskar für Modefragen und Artur hält per Computer Verbindung zur Außenwelt. Sie leben vom Tourismus – sie versuchen es zumindest, indem sie ein selbst gedrehtes Werbevideo ins Netz stellen.

Doch wer daraufhin ihre reizarme Insel heimsucht, ist der Casinobesitzer und Kunstsammler Jean du Merzac (Das bekannte Lied aus Otto, der Außerfriesische wird hier natürlich auch, wenn auch mit leicht geändertem Text, rezitiert.), der Otto arglistig und widerrechtlich um seinen wertvollsten Besitz bringt: ein altmeisterliches Gemälde (Dabei handelt es sich um einen Gemäldezyklus von vier Jahreszeiten mit Ottifanten!), das sich seit Generationen in Familienbesitz befindet.

Da Otto untröstlich scheint, beschließen seine Freunde, ihm dabei zu helfen, sein Bild zurückzubekommen. Nach einigen eher kläglich gescheiterten Versuchen gelingt es den Helden tatsächlich, mit Hilfe neuer Verbündeter bis in den Safe ihres Widersachers vorzudringen.

Wie aufwändig die Produktion des Films war, erkennt man bereits zu Beginn des Films. Gedreht wurde im Filmstudio mit äußerst billigen Kulissen. Als Casino musste die Deutsche Staatsoper herhalten. Wahrscheinlich wollte kein echtes Casino sich für diesen Klamauk hergeben. Mit dem prunkvollen Bau konnte man sich jedoch mehr mit der Figur des du Merzac identifizieren.

Vielleicht sollte das Ganze die Märchenhaftigkeit der Geschichte unterstreichen. In Zeiten von Märchenverfilmungen wie z.B. Tim Burtons Alice im Wunderland wirkt der Film dadurch jedoch eher altbacken, so als wäre er in den 50er Jahren gedreht worden.

Die Witze im Film sind meist genauso alt wie Otto und haben größtenteils Kindergartenniveau. Es gibt aber auch manche Einlagen, die einen hohen Schmunzelfaktor haben, wie z.B. die Stefan-Raab-Persiflage von Switch reloaded-Komiker Max Giermann, der in „Tantchens“ Keller Stefan Fink und dessen Sendung „tv egal“ imitiert, um die alte Dame zum Schlafen zu bringen, die bei dieser Sendung immer „schön einschlafen kann“.

Frischen Wind bringen auch die Casinoangestellten Jenny, Corinna, Ling Lu und der „Schwarze Peter“ zu den sonst eher trockenen Darstellungen der Hauptdarsteller. Positiv muss man dem Film auch nachsagen, dass er relativ schnell und flüssig erzählt wird, damit keine Langeweile aufkommt. Da hatte Ottos Stammautor Bernd Eilert wieder einmal gute Arbeit abgeliefert. Im Prinzip ist Otto's Eleven wie ein Otto-Film, nur nicht so lustig.

„Da wo Otto drauf steht, ist auch Otto drin.“ Jein. Kinder und alte Leute werden mit Sicherheit Spaß bei dem Film haben. Die Erwachsenen haben bestimmt mehr Spaß bei Ottos alten Filmen und Shows.

Was man aus dem Film lernt: „Imposant? Hast du im Po Sand - Entfernung mit der Hand!“ ■