Multiplex
The Green Hornet
Kinostart: 13.1.2011 | Autor: mz

Basierend auf einer der erfolgreichsten Radioserien der 1930er Jahre, kehrt unter der Regie von Michel Gondry (Vergiss mein nicht!, Abgedreht - Be kind rewind) ein weiterer klassischer Comicheld spektakulär in 3D zurück auf die große Leinwand: The Green Hornet.

Mit diesem Film beweist der französische Musikvideofilmer Gondry, dass auch er Actionfilme inszenieren kann. Dass die Story und die Figuren nicht gerade zum Erfolg beitragen, ist dabei nebensächlich. Es rummst und scheppert mit knallligen Farben und nebenbei ist der Film auch noch witzig.

Britt Reid ist der Sohn des prominentesten und mächtigsten Medienmagnaten von L.A. und vollauf damit zufrieden, die örtliche Partyszene aufzumischen und auch weiterhin ein planloses Leben zu führen. Doch als sein Vater plötzlich auf mysteriöse Weise stirbt und Britt sein gewaltiges Medienimperium erbt, ändert sich alles.

Britt geht eine ungewöhnliche Freundschaft mit Kato, einem der fleißigsten und erfinderischsten Angestellten seines Vaters, ein. Gemeinsam sehen sie ihre Chance gekommen, zum ersten Mal in ihrem Leben etwas Sinnvolles zu tun: Verbrechen bekämpfen. Doch um das tun zu können, beschließen sie, selbst zu Verbrechern zu werden. Sie schützen das Gesetz, indem sie es brechen.

Als „Green Hornet“ streift Britt gemeinsam mit Kato nachts durch die Straßen von L.A.. Dank seiner genialen Einfälle und Fähigkeiten, konstruiert Kato die ultimative, technisch allem bisher Dagewesenem überlegene Retro-Waffe: The Black Beauty, ein unzerstörbares Auto, das über genauso viel PS wie Feuerkraft verfügt. The Green Hornet und Kato sorgen schnell für einiges Aufsehen mit ihrer rollenden, mobilen Festung auf Rädern.

Mit Katos cleveren Gadgets bekämpfen sie die bösen Jungs, und mit Hilfe von Britts neuer Sekretärin, Lenore Case, beginnen sie mit der Jagd auf den Mann, der die ganze Unterwelt von L.A. kontrolliert: Benjamin Chudnofsky. Doch Chudnofsky hat bereits seinen eigenen Plan, wie er The Green Hornet ein und für alle mal aus dem Weg räumen will.

Zunächst sei erst einmal gesagt, dass Seth Rogen als Superheld eine völlige Fehlbesetzung ist, andererseits aber passt er zu der Figur des verwöhnten Schnösels. Wahrscheinlich werden die meisten Zuschauer eher Kato als Identifikationsfigur akzeptieren als Britt Reid, der den ganzen Film über einfach nur nervt.

Und der Bösewicht, über den sich alle anderen Bösewichte lustig machen, kann einfach nur Mitgefühl bekommen, auch wenn er am Ende eins auf den Deckel bekommt. Dieser wird, erneut hervorragend, von Christoph Waltz gespielt, und zwar so, dass man nicht genau weiß, ob man mit ihm oder über ihn lachen soll.

Das bekommt auch gleich zu Beginn der Gangsterboss Danny ,Crystal' Clear, als Cameo gespielt von James Franco, zu spüren. Die Debatte über die Kleidung von Chudnofsky ist einfach herrlich. Ebenfalls in kurzen Rollen sind Edward Furlong, der so gut wie gar nicht zu erkennen ist, und Tom Wilkinson als Britts Vater zu sehen.

Ich weiß nicht, ob ich der einzige bin, aber mit einem Sidekick namens Kato muss ich immer an Inspector Clouseau denken. Es gibt da eine Parallele zu den Hauptfiguren. Clouseau war der tollpatschige Held und Kato sein asiatischer Freund, der ihm immer zuhause auflauerte, um ihn in nahkampftechnischen Dingen fit zu halten. Allerdings hat dieser Kato hier eine richtige Sprechrolle und ist die insgeheime Hauptrolle des Films. Im Abspann rapt Kato-Darsteller John Chou sogar auf chinesisch!

Die Dialoge besitzen Witz, aber wenig Geist, der ganze Film wirkt unrund, kann jedoch solide mit dem Flair eines Musikvideos unterhalten. Warum das Ganze auch noch in 3D ins Kino kommt, bleibt unklar. Die dreidimensionalen Effekte waren entweder nicht zu merken oder die räumlichen Proportionen stimmten teilweise nicht überein. Da kann man auch getrost auf die DVD-Veröffentlichung warten. ■


OT: The Green Hornet
USA 2010
Komödie/Action
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
119 min


mit
Seth Rogen (Britt Reid/The Green Hornet) Tobias Kluckert
Jay Chou (Kato) David Turba
Cameron Diaz (Lenore Case) Katrin Fröhlich
Tom Wilkinson (James Reid) Werner Ziebig
Christoph Waltz (Benjamin Chudnofsky) Christoph Waltz
David Harbour (Scanlon) Peter Flechtner
Edward James Olmos (Mike Axford) Ulrich Krohm
Jamie Harris (Popeye)
Chad Coleman (Chili)
Edward Furlong (Tupper) Stefan Krause
James Franco (Danny ,Crystal' Clear) Marcel Collé

musik
James Newton Howard

kamera
John Schwartzman

drehbuch
Seth Rogen
Evan Goldberg
basierend auf der Radioserie von George W. Trendle

regie
Michel Gondry

produktion
Columbia Pictures
Original Film

verleih
Sony