Nach dem Minenhorror My bloody Valentine haben sich Regisseur Patrick Lussier und Mitautor Todd Farmer nun eine teuflisch rasante Geschichte ausgedacht, die sich offensichtlich an ein gewaltverherrlichendes Publikum wendet, das Dark Metal hört und an den Teufel glaubt. Und dieser verlangte anscheinend auch noch, dass der Film in 3D gedreht werden soll.

Milton hat seine einzige Tochter verlassen, als sie ein Teenager war. Dafür musste er büßen, indem er, als er starb, in der Hölle landete. Seine Tochter indes landete in der Teufelsanbetersekte von Jonah King. Sie wird von ihm vergewaltigt und bekommt ein Kind. Nun soll ihr Neugeborenes zum nächsten Vollmond geopfert werden, um King (und seiner Sekte) Macht über Leben und Tod zu geben.

Doch Milton bekommt Wind davon, schnappt sich einen alten Sportwagen und flieht aus der Hölle nach Colorado, wo er zunächst durch zwei Sektenmitglieder die Spur zu King aufnimmt. Leider hat sein Wagen das Unterfangen nicht überlebt und muss zu Fuß weiter.

In einem Diner trifft er auf die attraktive Kellnerin Piper, die einen 69er Dodge Charger fährt - genau das richtige Gefährt für seine Jagd. Denn er muss schnell sein, weil der „Buchhalter“ hinter ihm her ist, um ihn wieder zurück in die Hölle zu bringen.

Nach einer kleinen Auseinandersetzung mit ihrem Freund macht sie sich auf den Weg, woanders neu anzufangen, und nimmt Milton mit. Sie machen sich auf den Weg nach Louisiana, um Miltons Enkelin vor dem Tod zu retten. Während die Zeit knapp wird, hinterlassen Milton und Piper auf ihrem Weg dorthin eine blutige Spur...

»Es geht um Rache und Erlösung, und Milton stellt ein in Rätsel verpacktes Geheimnis dar«, sagt Farmer. »Wir legen die Story so an, dass die Zuschauer nie genau wissen, was in Milton vorgeht. Er tut sich mit dieser tollen jungen Frau zusammen, die ihn an seine Tochter erinnert. Aber es handelt sich nicht um einen Überland-Sex-Trip, sondern eher um eine Vater-Tochter-Geschichte mit jeder Menge nicht-jungendfreier Action, Blut, nackter Haut, Sex und was sonst noch dazu gehört.«

Und genau das darf der Zuschauer auch erwarten - Gehirn raus, Bier rein! Dass dieser Film keineswegs jugendfrei ist, zeugt von dem Pradikat „Keine Jugendgreigabe“ der FSK. Wer also volljährig ist und mal so richtig die Sau rauslassen will, ohne anderen zu schaden, der kann sich getrost diesem anspruchslosen Werk widmen.

Für den Sex-Appeal ist Amber Heard (All the Boys love Mandy Lane, Hidden Palms, Stepfather) zuständig, auch wenn Nicolas Cage die wohl abgefahrenste Sexszene der Filmgeschichte hat, wo er während des Akts eine Horde Sektenanhänger eliminiert, die in sein Motelzimmer stürmen.

Aber über die wohl coolste Rolle durfte sich William Fichtner (Prison Break, Invasion, Equilibrium, Black Hawk Down) freuen. Er durfte Zaubertricks vorführen und sich den Naturgesetzen widersetzen. Und natürlich ohne Konsequenzen Leute umbringen, die ihm im Weg standen.

Fichtner, der seine Figur des „Buchhalters“ komplett aus dem Nichts kreierte, trifft die Essenz des Films genau: »Manchmal gibt es halt nichts Neues zu erzählen, es gibt aber neue Erzählweisen.« Ja, der Film ist anders. Er wirft Mystery, Action, Thriller, Splatter und Drama in einen großen Kochtopf.

Das der Film ins Kino kommt, hat er wahrscheinlich dem Fakt zu verdanken, dass er in 3D gedreht wurde. Das 3D-Heimkino ist jedenfalls noch nicht so weit, um die Produktionskosten damit einfangen zu können. Der Film ist jedenfalls nicht langweilig, manchmal sogar (wahn)witzig, nichts für Hör- und Blutempfindliche, aber auch nicht wirklich für Erwachsene. ■