Multiplex
Super 8
Kinostart: 4.8.2011 | Autor: mz

Pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum von Stand by me - Das Geheimnis eines Sommers kommt J.J. Abrams' Sci-Fi-Abenteuer in die Kinos. Erneut geht es um eine Handvoll Kinder, die auf dem Weg ins Erwachsenwerden das größte Abenteuer ihres Lebens bestehen müssen.

Diesmal jedoch geht es nicht um einen verschwundenen Jungen sondern um einen entgleisten Zug voll mit außerirdischen Artefakten. Abrams führte nicht nur Regie, sondern schrieb auch noch das Drehbuch und produzierte diese Abenteuergeschichte zusammen mit Altmeister Steven Spielberg, nicht zu guter letzt, um sich gleichzeitig vor seinem Vorbild zu verbeugen.

Schließlich besitzt der Film Anleihen an E.T. - Der Außerirdische und Die unheimliche Begegnung der Dritten Art. Aber auch beider Begeisterung für Super-8-Filme führten diese beiden Filmemacher immer wieder zusammen...

Als Junge entdeckte Abrams, wie viel Spaß die Arbeit mit der Super-8-Kamera machen kann. Dieses Format wurde 1965 von Eastman Kodak eingeführt. Schon mit acht Jahren begann Abrams seine eigenen Filme zu drehen. Sie handelten von dem, was ihn als Junge am meisten interessierte: Verfolgungsjagden, Kämpfe und Monster.

Einige Jahre später stellten Abrams und sein Jugendfreund Matt Reeves (Regisseur von Cloverfield) ihre Filme auf einem Super-8-Filmfestival vor und wurden von der Los Angeles Times in dem Artikel „The Beardless Wonders“ (Die bartlosen Wunder) gewürdigt.

Kurz darauf wurden sie von Spielbergs Assistentin Kathleen Kennedy angesprochen. Sie fragte an, ob die beiden Spielbergs alte 8-mm-Filme restaurieren wollten, die der als Kind gedreht hatte. Abrams war erst 15 Jahre alt, als er zusammen mit Matt Reeves Spielbergs 8-mm-Filme zusammenstellte.

Was beide als Kinder begeisterte, führte sie viele Jahre später wieder zusammen. »Wir sprachen über die Filme, die uns am besten gefallen – aber auch über Filme, wie wir sie gerne einmal drehen würden. Sofort kamen wir auf unser gemeinsames Hobby, die 8-mm-Filme. Wir fanden die Idee interessant, einen Film über junge Leute zu drehen, die beim Filmen ein Abenteuer erleben«, erinnert sich Spielberg.

Abrams wollte Super 8 in die Tradition der Filme einreihen, die ihm besonders liegen: exemplarische Geschichten in einer Umgebung, in der der tägliche Lebenskampf um Arbeit, Liebe und Familie zunächst banal wirken mag. Doch urplötzlich verändern außergewöhnliche, grausige und fantastische Vorfälle die Situation grundlegend.

»Ich möchte den Zuschauern Action, Humor, Spannung und Explosionen bieten, wie sie zu einem echten Sommer-Popcorn-Film gehören, aber dennoch birgt Super 8 einen ernsten Kern, und für mich kommt es vor allem darauf an«, erklärt Abrams. »Trotz all der haarsträubenden Ereignisse in dieser Geschichte habe ich das Gefühl, dass dieser Film als Erster ganz direkt Teil meines eigenen Lebens ist.«

Im Mittelpunkt von Super 8 stehen sechs Jugendliche in den 70er-Jahren. Sie leben in einer Kleinstadt im Stahlrevier von Ohio. Für den Sommer haben sie sich vorgenommen, ihr erstes Horrorfilmmeisterwerk auf Super 8 zu drehen. Doch ihre Träume werden jäh unterbrochen: Sie werden Zeugen eines grausigen Eisenbahnunglücks. Die geheimnisvollen Auswirkungen der Katastrophe beeinflussen nicht nur ihre Freundschaft nachhaltig, sondern auch ihre Familien und ihre Lebenseinstellung.

Bald stellen sie fest, dass es sich nicht um einen Unfall handelt. Als kurz darauf Menschen auf mysteriöse Weise verschwinden, versucht der örtliche Deputy Sheriff, und Vater von Hauptfigur Joe, der Sache auf den Grund zu gehen. Niemand ahnt jedoch, wie grausig die Wahrheit ist.

Mutig ziehen sie ihr Filmprojekt durch. Als das Militär anrückt bekommen sie sogar noch echte Statisten für ihren Zombiefilm, unwissend natürlich. Im Abspann wird übrigens der fertige Zombiefilm (bzw. Teile davon) gezeigt.

Neuling Joel Courtney trägt den Film bravourös von Anfang bis Ende. Er hat aber auch erfahrene Leute um sich, die ihm stets mit Rat und Tat zur Seite standen - Elle Fanning (Somewhere), Kyle Chandler (Allein gegen die Zukunft) und natürlich der Regisseur selbst.

Super 8 ist spannende Unterhaltung, ein Drama mit Witz und Charme und hat alles, was ein Film heutzutage braucht, um (nicht nur) an der Kinokasse zu zünden. Bleibt mir nur noch, mit Steven Spielbergs Worten abzuschließen:

»J.J. gelingt es wirklich, die Kluft zwischen den Generationen zu überbrücken. Er schätzt die Filme der damaligen Machart, kombiniert das aber mit den technischen Möglichkeiten, mit denen die Filme heute gemacht werden und die beim jetzigen Publikum ankommen. Er weiß genau, was die Kids von heute interessiert, kann der jüngsten Generation ebenso etwas bieten wie meiner. Ich halte ihn ganz einfach für einen der besten Filmgeschichtenerzähler unserer Zeit. In all seinen Filmen zeigt er ein ungewöhnliches Gespür für Kamerabilder, Ausleuchtung, Bildkompositionen und Erzählstrukturen.«


OT: Super 8
USA 2011
Science Fiction/Action/Abenteuer
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
112 min


mit
Joel Courtney (Joe Lamb)
Kyle Chandler (Jackson Lamb) Thomas Nero Wolff
Elle Fanning (Alice Dainard)
Riley Griffiths (Charles)
Ryan Lee (Cary)
Gabriel Basso (Martin)
Zach Mills (Preston)
Ron Eldard (Louis Dainard) Michael Deffert
A.J. Michalka (Jen Kaznyk)
Noah Emmerich (Nelec) Tobias Meister
Richard T. Jones (Overmyer) Oliver Siebeck
Brett Rice (Sheriff Pruitt) Uli Krohm
Michael Giacchino (Deputy Crawford)
Bruce Greenwood (Cooper)
Dan Castellaneta (Izzy)
Greg Grunberg (Sitcomschauspieler)

musik
Michael Giacchino

kamera
Larry Fong

drehbuch
J.J. Abrams

regie
J.J. Abrams

produktion
Paramount Pictures
Amblin Entertainment
Bad Robot

verleih
Paramount