b-spot - brennpunkt scheinwerfer
Russland gewinnt - Moskau, wir kommen!
Sonntag, 25. Mai 2008 | Autor: mz

Hui, das war ja mal der Jackpot gestern in Belgrad. Die No Angels haben uns ja nun beim Eurovision Song Contest vertreten - und das mit Füßen. Der Song war nicht gerade eingänglich, die Kostüme zu verhüllend, und die Töne haben sie auch nur selten getroffen. Da ja die Schweiz bereits im Halbfinale ausgeschieden war und Österreich sich die Pleite gar nicht erst antun wollte, teilten wir nun den letzten Platz zusammen mit Großbritannien und Polen. Wir Nachbarn müssen ja zusammenhalten.

Aber es finden sich auch genialere Nummern auf den niederen Plätzen - so Teräsbetoni, die finnischen AC/DC, die Belgrad ganz schön einheizten. Doch sonst sind die Plätze schon fair vergeben worden. Die bessere Musik findet sich in den Top 10 wieder. Hoch gewettet wurde die griechische Teilnehmerin Kalomira. Die Gewinnerin einer Casting-Show wollte mit „Secret Combination" den Erfolg von Helena Paparizou wiederholen. Sie tanzte vor einem großen fliederfarbenen Herz und schwang ihre Hüften. Dazu hatte der Popsong auch Schmiss und Ohrwurmcharakter. Doch es musste etwas besseres geben, denn es reichte nur für den 3. Platz.

Was Verka Serduchka im vergangenen Jahr schaffte, nämlich den zweiten Platz zu erreichen, wollte Ani Lorak in diesem Jahr noch besser machen: Sie wollte für die Ukraine gewinnen. Ihre stimmungsvolle Popnummer „Shady Lady" und die gelungene Bühnenshow reichten aber nicht für den Sieg - aber immerhin erneut für Platz 2.

Der Eurovision Song Contest 2009 findet jedenfalls in Moskau statt. Der Russe Dima Bilan holte sich in seinem zweiten Anlauf den Sieg. Für seinen Song „Believe" bekam er die meisten Stimmen. Kein Wunder, wenn Amerikas erfolgreichster Black-Musik-Produzent Timbaland dafür verantwortlich ist. In weißem Outfit rekelte er sich auf einer Kunsteisbahn, während im Hintergrund ein ungarischer Teufelsgeiger auf einer echten Stradivari spielte und um ihn herum Eiskunstläufer Jewgeni Plutschenko Pirouetten drehte. 2006 trat Bilan zum ersten Mal beim ESC an und musste sich den finnischen Horror-Rockern Lordi geschlagen geben.

Fazit: Mit dem neuen Abstimmformat schafften es die Macher der Show, das Ereignis so fair wie möglich zu gestalten - und hatten damit Erfolg. Da aber immer mehr Leute ins Ausland migrieren, ist das Abstimmverhältnis irgendwie nicht mehr fair genug. Daher sollte wieder eine einheimische Jury in jedem Land abstimmen. Das könnte den Ablauf noch etwas spannender gestalten. Und die Geldgeber der Show könnten auch mal mit ihren Experimenten aufhören und wieder originelle, echte Musik einbringen. Vielleicht sollte der NDR im nächsten Jahr die Auswahl Stefan Raab überlassen - der hat eine größere Vorentscheidauswahl. Wenn Deutschland Verlierertypen gegeneinander setzt, kann es einfach keinen Gewinner geben! ■




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