Kinostarts April 2009
Nach der erfolgreichen X-Men-Trilogie kommt nun ein Prequel in die Kinos, das den Werdegang der vermutlich beliebtesten X-Men-Figur aufzeigt - Wolverine. Hugh Jackman darf erneut in die haarige Figur schlüpfen und seine Krallen ausfahren, um den bösen Mächten dieser Welt Widerstand zu leisten. Als Logan/Wolverine ist er eine furchterregende Kampfmaschine, mit unglaublichen Selbstheilungskräften, Klingen aus Adamantium und unberechenbarem Temperament. Der Film orientiert sich an Stil und Tonalität an die bisher gezeigten X-Men-Filme, setzt dieses Mal aber noch mehr auf Emotionen und die Beziehungen der einzelnen Figuren zueinander.
Der zentrale Plot beginnt in einem entfernten, in den kanadischen Rocky Mountains gelegenen Holzfällercamp, wo Logan Ruhe vor seiner dunklen turbulenten Vergangenheit sucht. Das erste Mal in seinem langen Leben verspürt er Zufriedenheit und führt gemeinsam mit Lehrerin Kayla Silverfox, in welcher er die Liebe seines Lebens gefunden hat, eine scheinbar idyllische Existenz. Er ist jedoch nicht der einzige, in dem übermenschliche Kräfte stecken. Auch Victor Creed alias Sabretooth hat sie.
In Rückblicken erfahren wir, dass Logan als James Howlett geboren wurde und bis ins Teenageralter nicht wusste, dass er und Victor Brüder sind. Eine Familientragödie ruft bei Logan erstmals seinen unglaublichen Zorn und rasiermesserscharfe Klingen hervor, die ihn zu einem übernatürlichen Wesen werden lassen. Logan und Victor fliehen von Zuhause und schließen einen Bund, der über Brüderschaft hinausgeht. Als unbesiegbare Krieger nehmen sie im Verlauf von zwei Jahrzehnten an zahllosen kriegerischen Auseinandersetzungen teil, darunter der amerikanische Bürgerkrieg, die beiden Weltkriege und der Vietnamkonflikt.
Dabei genießt Victor das Kämpfen mehr als Logan. »Victor ist unglaublich brutal und verfügt über einen Morddurst, anders als jeder Charakter, den ich bislang gespielt habe«, sagt Liev Schreiber. »Dieser Kerl ist ein echter Killer.« Victors Brutalität führt dazu, dass die beiden vor einem Erschießungskommando landen – aber natürlich können Kugeln ihnen nichts anhaben. So wird ein Oberst namens William Stryker auf die einzigartigen Fähigkeiten der beiden aufmerksam und fragt sie, ob sie sich einem Spezialteam anschließen wollen, das er gerade zusammenstellt. Die geheime Truppe für Spezialaufträge heißt laut Comicüberlieferung „Team X“ und besteht aus Mutanten mit übernatürlichen Kräften – was sie unbezwingbar macht.
Zutiefst angewidert von Strykers unethischer Vorgehensweise, hat Logan Victor und dem „Team X“ einst den Rücken gekehrt. Doch die kanadische Idylle hält nicht an. Victors brutaler Mord an Kayla weckt Logans Rachedurst. Als die beiden wieder aufeinander treffen, kommt es zu einem erbitterten Kampf, in dem Logan schwer verletzt wird. Nun tritt Stryker erneut in Logans Leben und verändert es entscheidend. Er bietet die einzige Lösung für Logans Genesung. Diese liegt, so behauptet er, ausschließlich im geheimen „Weapon X“-Programm, dessen Buchstabe „X“ für die römische Ziffer zehn steht. Logans Skelett soll mit Adamantium verstärkt werden, mittels einer Metalllegierung quasi unzerstörbar gemacht werden. So wird Logan zu Wolverine, den man aus den früheren X-Men-Filmen kennt.
Kaum hat Wolverine diese Tortur überlebt, sieht er sich erneut betrogen und es kommt zu einem weiteren Kampf mit Victor und der neuen Generation von Strykers Militärexperimenten. Unbeeindruckt von Logans Flucht als nun unzerstörbarer Wolverine, missbraucht Stryker weiterhin die Mutanten, um sie ihn Waffen umzuwandeln. Zu seinen unfreiwilligen Helfern gehören die Teenager Scott Summers (Tim Pocock) und Emma Frost (Tahyna Tozzi). Scott, der als Erwachsener Cyclops, Führer der X-Men sein wird, kann mit seinen Augen tödliche Strahlen abschießen. Emma, eine weitere beliebte Figur aus der X-Men-Comicwelt, besitzt telepathische Fähigkeiten und eine diamantartige Haut, die unzerstörbar ist. Jetzt sehen sich die Mutanten einem Feind gegenüber, der geschworen hat, sie zu zerstören, in einem Aufstand, der erahnen lässt, welch große Schlacht nun bevorsteht.
»Ich hatte bei diesem Film mehr Spaß, den Wolverine zu spielen, als jemals zuvor«, sagt Hugh Jackman. Sicher trug zu diesem grenzenlosen Enthusiasmus für seine Rolle und das gesamte X-Men-Universum die Tatsache bei, dass Jackman hier auch als Produzent verantwortlich zeichnet. Regisseur Gavin Hood, der mit Tsotsi Erfolge feierte, bringt mit dem ersten Teil der X-Men-Saga ein imposantes Fantasy-Action-Drama mit Tiefgang ins Kino, das die Herzen der X-Men-Fans höher schlagen lässt. Mit einem hervorragenden Darstellerensemble und atemberaubenden Stunts macht Hood den Film zum ersten Filmereignis des Frühlings. Da ist man hinterher schon gespannt, wie die Geschichte weitergeht... ■ mz