Kinostarts März 2016
Disney neuster Streich handelt (wen überrascht es) mal wieder von sprechenden Tieren als Protagonisten. Aber der Reihe nach: Judy Hopps will als die Erste der Hasen in den Polizeidienst eingestellt werden. Gesagt - beworben - hat Judy ein hartes Training bei der Police Academy vor sich, welches sie allerdings neben anfänglichen Schwierigkeiten mit Pfiff und Witz absolviert. Als Beste ihres Jahrgangs wird sie gleich in die riesige Metropole Zoomania versetzt, wo es vor Getier aller Art nur so wimmelt und wuselt.
Gespannt auf ihre neue Aufgabe, Verbrecher zu jagen und dem Gesetz zu überstellen, wird sie von ihrem Boss, Büffel Bogo, erst einmal für den unbeliebten „Falschparker-Dienst“ eingeteilt. Schon bald kommt sie dabei den ersten gewieften Trickbetrügern auf die Schliche, die gesetzeskonform mit allen reinen Wassern gewaschen zu sein scheinen. Einer von diesen, ein Fuchs namens Nick Wilde, bringt Judy auch ein paar wichtige Lehreinheiten in Sachen Großstadtüberleben bei...
Sich öfter selbst hinterfragend stößt Judy im Großstadtsumpf auf einen mysteriösen Fall, in dem Tiere verschwinden: allesamt friedliche Fleischfresser (von denen es im Vergleich zu den Vegetariern anteilsmäßig nur 10 Prozent in der Tierwelt gibt, wie wir im Film später lernen) und diese möglicherweise zu mordlustigen Wahnsinnigen werden... Mehr wird hier nicht verraten!
Wie der Produzent und 2 Regisseure des Films bei einer Vorabpreview in Berlin berichtet haben, sollte der sich 5 Jahre in der Produktion befindliche Film erst mit einer Art James-Bond-agentenähnlichen Geschichte aufwarten. Dies wurde im Laufe des Produktionsprozesses herausgefiltert und so konzentrierte man sich mehr auf die Aspekte im Tierleben: »Wir haben uns 18 Monate ausführlich mit Tieren beschäftigt«, sagt Bryon Howard, einer der beiden Regisseure. »Wir studierten, wie sie sich in freier Wildbahn verhalten, ihr Sozialverhalten, wie sie Rudel und Gemeinschaften bilden.«
»Dabei fanden wir heraus, dass der Großteil (nämlich 90 Prozent) Beutetiere sind«, führt Howard aus. »Wir waren davon ausgegangen, dass die Raubtiere das Königreich der Tiere regieren, dabei sind sie in der Minderheit.« Daraufhin konnte das Story-Team mit Vorurteilen und Klischees die eigentliche Handlung würzen, und so ergaben sich auch viele Aspekte sehr erwachsender Themen, ohne dass der Spaßfaktor zu kurz kam. Man merkt, dass viele amüsante Ideen im Film sind und der Handlungsbogen diverse Wendungen für den Zuschauer parat hat.
Es ist ein herrlich spritziger Film daraus geworden mit vielen Anleihen an Der Pate und Breaking Bad. Er ist einen Tick zu lang geraten und bleibt manchmal auch nicht zu 100 Prozent seiner Linie treu. Allerdings ist er speziell für die jüngere Zielgruppe ein Heidenspaß, mag nur nicht ganz an Hits wie Die Eiskönigin - Völlig unverfroren, Ralph reicht's oder Baymax - Riesiges Robowabohu heranreichen. ■ mh