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Pete Postlethwaite
Montag, 3.1.2011 | Autor: mz

Der für Im Namen des Vaters mit dem Oscar® nominierte britische Schauspieler Pete Postlethwaite starb gestern friedlich im Alter von 64 Jahren, berichtete sein Freund, der Journalist Andrew Richardson.

Bereits 1990 wurde bei ihm Hodenkrebs diagnostiziert, der seitdem behandelt wurde. Trotz seiner Erkrankung spielte er noch bis vor kurzem in Filmen und am Theater.

Schauspielerkollege Bill Nighy, mit dem er bereits in den Siebzigern am Everyman Theatre in Liverpool auf der Bühne stand, zollte Tribut an dem „seltenen und bemerkenswerten Mann“: »Ich war durch seine Freundschaft geehrt - er ist unersetzbar.«

»Der Verlust des großen Pete Postlethwaite ist eine besonders traurige Art, das neue Jahr zu beginnen«, twitterte sein Kollege Stephen Fry.

Postlethwaite begann seine Karriere am Everyman Theatre, wo er neben Nighy auch seine damalige Freundin Julie Walters kennenlernte. Nach seiner Arbeit in zahlreichen Kino- und TV-Filmen kehrte er 2008 an das Theater zurück, um seine ewige Wunschrolle des König Lear zu spielen. Das Theater war, »wo ich wiklich anfing, wo mir klar wurde, dass Schauspieler zu sein nicht nur ein oberflächlicher Job ist.«

Der in eine katholischen Familie geborene Pete wollte ursprünglich eine Karriere in der Kirche starten. Als er jedoch als Altarjunge diente, entdeckte er seine Liebe zur Darstellungskunst. Später kam er in Filmen wie William Shakespeares Romeo & Julia und Das Omen zumindest am Filmset in die Kirche zurück.

Sein Arbeitsleben begann er als Schullehrer, bevor er seinen Hang zur Schauspielerei vertiefte. 1980 trat er der Royal Shakespeare Company bei, wo er eines Abends nach einer Vorstellung von „Die gezähmte Widerspenstige“ auf die Königin traf: »Meine Mutter dachte immer, das Schauspiel wäre nur eine Phase. Sie nahm an, ich würde irgendwann zum Lehren zurückkehren. Aber als sie mich dann mit der Königin sah, wurde ihr endlich klar, dass ich es ernst damit meinte.«

Zunächst verdingte er sich mit kleinen Rollen in britischen TV-Serien und Filmen als auch in Hollywood in Der letzte Mohikaner und Alien 3, bevor er 1993 mit seiner Rolle des Giuseppe Conlon in Im Namen des Vaters zu Weltruhm kam. Ihn verband eine langjährige Freundschaft mit Daniel Day Lewis, der in dem Film seinen Sohn spielte, die auf die Zeiten zurückgeht, als beide noch in der Little Theatre Company in Bristol arbeiteten.

In einem Interview vor zwei Jahren erzählte er, dass er eine Rolle in Martin Scorseses Gangs of New York abgelehnt hatte, weil er für weniger als den gewerkschaftlich zustehenden Lohn hätte arbeiten sollen. Das wäre seine dritte Filmarbeit mit Daniel Day Lewis gewesen.

Postlethwaite lebte mit seiner Ehefrau Jacqueline Moorish und seinen Kindern William (21, Dramastudent an der LAMDA) und Lily (14) in einem umweltfreundlichen Haus in Shropshire an der walisischen Grenze. Das Paar traf sich 1986, als Pete in einem BBC-Drama vor der Kamera stand, bei dem sie die Aufnahmeleiterin war. In einem Pub in Liverpool sagte er zu ihr bei ihrem ersten Date: »Ich finde, du solltest den Rest meines Lebens lieber mit mir verbringen.«

Steven Spielberg, mit dem er zusammen Amistad und Die verlorene Welt: Jurassic Park drehte, sagte damals über ihn, er sei „der beste Schauspieler der Welt“. Postlethwaite konnte nur darüber lachen: »Das hört sich eher nach einem Werbespruch für Lagerbier an, und es ist nur die Meinung eines Mannes.«

geburtsname:
Peter William Postlethwaite

geboren:
16.2.1946

gestorben:
2.1.2011

beruf:
Schauspieler
Träger des britischen Verdienstordens

todesursache:
Krebs

bekannte werke:
The Town - Stadt ohne Gnade
Inception
Kampf der Titanen
Solomon Kane
Closing the Ring
Das Omen (2006)
Æon Flux
Der ewige Gärtner
Dark Water - Dunkle Wasser
Schiffsmeldungen
Amistad
Vergessene Welt: Jurassic Park
Brassed Off - Mit Pauken und Trompeten
William Shakespeares Romeo & Julia
Dragonheart
James und der Riesenpfirsich
Die üblichen Verdächtigen
Im Namen des Vaters
Der letzte Mohikaner
Alien 3
Hamlet (1990)
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