Die erfrischende, leichte Komödie mit dem französischen Superstar Kad Merad, bekannt aus Willkommen bei den Sch'tis, Die Kinder des Monsieur Mathieu und Der kleine Nick, zeigt mit lockerer Hand, wohin Vorurteile führen können.

Regisseur Olivier Baroux (Safari) versteht es, die Integrationsprobleme, mit denen sich nicht nur Frankreich beschäftigen muss, auf gleichermaßen unterhaltsame wie auch eindringliche Weise zu zeigen.

Dinos Leben scheint perfekt: Traumfrau, Traumjob, alle lieben den lebenslustigen Italiener. Einziger Haken: Er ist gar keiner. Dino Fabrizzi heißt in Wirklichkeit Mourad Ben Saoud. Weder sein Chef noch seine Freundin Hélène ahnen etwas von seinem Doppelleben. Seiner arabischen Familie in Marseille gaukelt Dino wiederum vor, in Italien Karriere zu machen.

Als sein erkrankter Vater ihn bittet, den Ramadan an seiner Stelle zu begehen, beginnt die Fassade zu bröckeln. Denn für Mourad, den Araber, ist Fasten ja kein Problem. Für Dino, den Italiener, aber sehr wohl!

Der deutsche Filmtitel ist mal wieder etwas unpassend. Im Original heißt er schlicht und einfach „Der Italiener“. Passender wäre vielleicht „Ramadan für Anfänger“ oder „Fasten für Anfänger“. Da es jedoch schon so einige unpassende „Anfänger“-Filmtitel gibt, wäre es wahrscheinlich falsch, jetzt damit anzufangen, einen passenden Filmtitel mit dem Wort zu bilden.

Was den Film angeht, so ist er zwar eine amüsante Komödie, die aber wegen des schwermütigen Themas eher zum Schmunzeln einlädt, als dass man sich ständig vor Lachen auf die Schenkel klopft. Es ist eine typisch französische Komödie mit jeder Menge Flair, dass man sich beim Zuschauen zwar wohlfühlt, mit Dino als Identifikationsfigur jedoch nicht so ganz zurechtkommt.

Der Film gibt einen Einblick in die islamischen Gebräuche als auch in die soziale Unsicherheit immigrierter Araber in Frankreich. Olivier Baroux inszenierte diese glaubensthematisierte Tour de Force mit viel Geschick und Witz. Ob der Film letztlich das deutsche Publikum begeistern kann, bleibt unsicher. Aber vielleicht gibt es ja auch hier Türken, die vorgeben, Italiener zu sein... ■