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Wer ist Hanna? - Interview mit Joe Wright
Donnerstag, 26.5.2011 | Autor: mz | Quelle: Sony Pictures

Joe Wright wurde 1972 in London geboren. Sein Vater war bei seiner Geburt bereits 65 Jahre alt. Seine Eltern gründeten beide das Islington's Little Angel Theater, ein Puppentheater, was Wright bereits in jungen Jahren an das Theater heranführte. In seiner Jugend litt er unter Dyslexie und verließ die Schule ohne ein General Certificate of Education (GCE), wodurch ihm zunächst eine akademische Ausbildung verwehrt blieb.

Nach der Teilnahme an Workshops an der Anna Scher Theatre School wurde Wright für einen RCA-Film gecastet. Durch Zeichnungen und Super-8-Filme wurde er von der Camberwell School of Arts angenommen, wo er 1991 seinen ersten Kurzfilm Whatever happened to Walthamstow Marshes realisierte.

Im selben Jahr gelang Wright der Sprung an die Central Saint Martins College of Art and Design, der berühmten Hochschule für Kunst und Design im Zentrum von London. Hier studierte er bis 1994 die Fächer Bildende Kunst, Film und Video. Im Jahr 1993 erhielt er ein Stipendium von Fujifilm, wodurch er seinen Kurzfilm The Middle Ground inszenieren konnte. Für die Dreharbeiten hielt Wright u. a. einen Theaterkurs an der Islington Green School ab, wo er die Darsteller für seinen Kurzfilm entdeckte und auch teilweise gedreht wurde.

Seinen ersten Erfolg als Regisseur feierte Joe Wright im Jahr 1997, als er den neunminütigen Kurzfilm Crocodile Snap inszenierte, der auf einem Drehbuch von James Greville basiert. 1998 entstand der elfminütige Kurzfilm The End. Zwei Jahre später führte Wright, der ein großer Fan des sozialrealistischen Regisseurs Alan Clarke (1935-1990) ist, Regie bei der Fernsehserie Nature Boy, die von der Kritik gelobt und 2001 als beste dramatische Fernsehserie für den BAFTA nominiert wurde.

Nach der schwarzhumorigen Fernsehserie Bodily Farm (2002), in der Timothy Spall die Hauptrolle bekleidete, gelang Wright 2003 der Durchbruch im britischen Fernsehen mit Charles II: The Power & the Passion mit Rufus Sewell in der Titelrolle. Den bisherigen Höhepunkt als Regisseur feierte Joe Wright jedoch mit seinem Kinodebüt Stolz und Vorurteil im Jahr 2005.

Für die Verfilmung des Romans „Abbitte“ des Briten Ian McEwan wurde der Eröffnungsfilm der 64. Filmfestspiele von Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. In Abbitte drehte Wright auch zum ersten Mal mit der damals noch 12jährigen Saoirse Ronan, die nun die Haupt- und Titelrolle in Wer ist Hanna? spielt.

Was reizte Sie an Wer ist Hanna?

Das Drehbuch war voller ganz spezieller Elemente, die mich interessierten. Und die Atmosphäre faszinierte mich. Gleichzeitig war da noch viel Platz, den man selbst füllen konnte. Und das meine ich unbedingt als Kompliment! Es gab Raum für mich, meine eigenen Gefühle und Anliegen einzubringen.

Zunächst interessierte mich natürlich die Figur der Hanna. Man sieht nicht genug Filme mit weiblichen Protagonisten im Teenageralter. Rein thematisch haben mich Figuren immer fasziniert, die man als Einfaltspinsel beschreiben könnte und die wie nicht von dieser Welt wirken, Figuren wie E.T., Chauncey Gardner in Willkommen, Mr. Chance oder Kaspar Hauser.

In besonderem Maße die beiden Letztgenannten sind in einer Welt groß geworden, die sich dem Druck der Außenwelt und der sogenannten Zivilisation entzogen haben. Sie betreten unsere Welt mit dem Bewusstsein eines Erwachsenen, aber auch der Naivität eines Kindes. Ich finde es spannend, wie solch ein Mensch die Welt erlebt, weil uns das eine subjektive Gelegenheit gibt, die Dinge aus einem anderen, einem neuen Licht zu sehen.

Sie wollten eine solche Figur zeigen lassen, was sie kann und zu was sie fähig ist...

Nun, es geht im Grunde darum, die Welt durch ihre Augen zu betrachten. Meine Arbeit ist im Grunde meist ziemlich subjektiv, aus dem Blickwinkel einer einzelnen Figur erzählt. Abbitte scheint aus drei Erzählsträngen zu bestehen, aber tatsächlich wird der Film durch das Prisma von Brionys Schuld erzählt. Mir gefallen einigermaßen extreme „Realitäten“. Der Schizophrene in Der Solist ist ein weiteres Beispiel.

Vielleicht hätten Sie Wer ist Hanna? gar nicht machen können, wenn Sie davor nicht Der Solist gedreht hätten. Die Realität der Titelfigur wird durch äußere Aktivitäten sichtbar gemacht. Das muss eine gute Vorbereitung auf Ihren neuen Film gewesen sein.

Mag sein. Wenn man einen Film beendet, kann man nicht wirklich wissen, was man gelernt hat, bis man versucht, es beim nächsten Film einzusetzen. Als Handwerker erschienen mir die Actionelemente der Geschichte als reizvoll. Ich war immer schon der Meinung, dass Action meiner Vorstellung von purem Kino am nächsten kommt. Dieselbe Wirkung kann in keinem anderen Medium erzielt werden. Dialoge kann es auch im Theater oder im Radio geben. Schöne Bilder kann man fotografieren oder malen. Aber sieht man einmal von Sportübertragungen ab, kann man Action nur im Kino erleben.

Ich wollte mit dem körperlichen Erleben experimentieren. Ich wollte den Erwartungen gerecht werden, aber vielleicht in einer etwas anderen Weise. Ich musste an die Filme der Nouvelle Vague denken und an Robert Bressons Pickpocket. Die Sequenzen, die die Taschendiebe bei der Arbeit zeigen, sind außerordentlich schön choreografierte Actionszenen. Ich meine nicht unbedingt Kämpfen und Prügeln und Treten, sondern dass die Geschichte durch die Aktionen des Körpers einer Figur erzählt wird.

Ein etwas persönlicherer Grund, warum ich Wer ist Hanna? drehen wollte, ist die weibliche Hauptfigur. Eine sehr gute Freundin von mir war zu der Zeit vergewaltigt worden, als ich das Drehbuch las, und ich war unglaublich wütend. Ich musste darüber nachdenken, wie Frauen ihren Platz in der Gesellschaft zugeordnet bekommen, und was es bedeutet, im heutigen kulturellen Klima eine junge Frau zu sein.

Ich blicke mich um und frage mich, was aus dem Feminismus geworden ist. Er sollte mehr sein als eine kurz aufblitzende Mode, er sollte die Welt für immer und ewig verändern. Ich bin angewidert von der Sexualisierung von Teenagern und der Kultur von Magazinen wie Hello!. Das macht mir wirklich Angst. Ich spürte in mir den Impuls, als Reaktion auf das, was meiner Freundin widerfahren war, eine starke weibliche Figur zu erschaffen, die außerhalb der Geschlechterdebatte aufgewachsen ist, die noch nie eine andere Frau gesehen hat, nie Werbung gesehen hat und keine Ahnung haben sollte, was Lipgloss ist.

Ich wollte Hanna die Familie auf Urlaub entgegensetzen, besonders Sophie und die Mutter Rachel. Als Mädchen aus dem Hier und Jetzt steht Sophie in starkem Kontrast zu Hanna. Ich wollte mir diese zwei verschiedenen Typen von Teenagermädchen genauer ansehen. Sophie ist fast schon lächerlich hingerissen von der vorherrschenden Teenagerkultur.

Und in Rachel erkannte ich viele Frauen, die ich kenne, aus meiner Generation oder vielleicht etwas älter, und die, in Hinsicht auf ihre feministischen soziopolitischen Ideale, vom Weg abgekommen sind. Ich mache mir Sorgen um sie, und um ihre Kinder auch. Das ist vielleicht ein bisschen heftig, aber das war es, was mir durch den Kopf ging.

Mit keiner anderen weiblichen Figur ist Hanna mehr zu sehen als mit Sophie. Beide Schauspielerinnen, Saoirse Ronan und Jessica Barden, arbeiten auf dem allerhöchsten Niveau.

Ich ließ Saoirse und Jessica freie Hand. Der Kuss zwischen ihnen war eine Idee von Saoirse. Sie sagte, sie fände, das sei etwas, was Hanna machen würde. Saoirse und ich redeten auch darüber, dass Hanna keine Vorstellung davon hat, was schön ist oder hässlich. Alles ist einfach so, wie es ist.

Einer der Kernaspekte für uns war, und Saoirse stellt das wunderbar dar, dass Hanna niemanden beurteilt. Das ist den meisten von uns fremd, denn wir werden erzogen und gelehrt, unentwegt andere Menschen, Orte und Dinge einzuschätzen, und an uns selbst, unseren Bestrebungen und unseren Ängsten abzugleichen.

Zu der Zeit, als Sie Abbitte machten, sagten Sie, Saoirse habe das Einfühlungsvermögen, die Emotionen anderer Menschen zu spüren und auszudrücken. Aber wie bereiteten Sie sich auf diese ungewöhnliche Figur vor?

Das führt mich zu den Gründen zurück, warum ich den Film machen wollte. Der entscheidende Umstand, warum ich zusagte, war Saoirses Beteiligung. Wenn sie nicht involviert gewesen wäre, bin ich mir nicht sicher, ob ich selbstsicher genug gewesen wäre, mich an den Film heranzuwagen. Als ich wusste, dass sie dabei sein würde und mich als Regisseur haben wollte, hatte ich den Eindruck, dass wir es schaffen könnten. Meine Absicherung war, dass man im Zweifelsfall nur die Kamera in einer Nahaufnahme auf Saoirse richten muss und man anhand ihrer Gedanken eine Idee bekommt, wie man durch die Szene kommt.

Joe Wright am Set von Hanna in Finnland
© Sony Pictures

Saoirse und ich redeten sehr viel, speziell über Emotionen. In Abbitte begannen sie und ich damit, dass wir uns erst einmal überlegten, wie Briony wohl gehen würde. Die Figur erwuchs aus den kurzen, präzisen und kontrollierenden Schritten, die sie machte. In Wer ist Hanna? arbeiteten wir mit Stuntkoordinator und Kampfchoreograph Jeff Imada daran, ein Wesen zu formen, das in sich ruht, eine Figur, die geerdet ist und ausgeglichen, mit einer entspannten und doch guten Körperhaltung. Hanna hat nicht die nervösen Ticks und herabhängenden Schultern, wie man sie von Jahren sozialer Interaktion bekommt. [lacht]

Ihre Bewegungen als Hanna sind ziemlich aerodynamisch, obwohl ich Saoirse immer wieder sagen musste, dass sie ihre Ellbogen anlegen sollte, wenn sie läuft. Sie hat die Neigung, mit ihnen beim Laufen wild in der Gegend herumzurudern. Hanna bewegt sich nicht, bis sie unbedingt muss. Ihre Augen suchen nicht nach etwas, sie richten sich unmittelbar auf ihr Ziel. Sie macht auch keine erkennbaren Gesten, außer wenn sie kämpft. Dann wird sie zum Tier und schnaubt förmlich.

Die Stimme war auch ziemlich wichtig. Als sich Saoirse die ausgeglichene Körperlichkeit Hannas angeeignet hatte, fand sie eine, ich würde sagen, ätherische Stimme für die Figur. Gleichzeitig brachte ich sie dazu, ihre Stimme eine oder zwei Oktaven zu senken. Das ließ sie geerdeter wirken. Auf diese Weise gelang es ihr, gleichzeitig die Erde und die Luft einzufangen, die Hanna charakterisieren. Mit 16 beherrscht Saoirse ihr Handwerk noch einmal deutlich besser als damals, als sie zwölf Jahre alt war.

Marissa ist eine Figur, wie Cate Blanchett sie noch nie gespielt hat.

Marissa basiert sozusagen auf einer Grundschullehrerin, die ich hatte. Ihr Name war Priscilla, und sie war sexy und sehr gepflegt. Sie trug dickes Make-up und Strümpfe, die etwas leuchteten und ein Geräusch machten, wenn sie sich bewegte. Wenn sie Geschichten erzählte, saßen die Mädchen bei ihr und strichen ihr über die Beine. Sie hatte diese Ausstrahlung, und sie fiel mir ein, als ich mich mit Marissa beschäftigte.

Da es sich bei Wer ist Hanna? auch um ein Märchen handelt, legte ich die Figuren zunächst als Archetypen an und verschaffte ihnen dann mit speziellen Charaktereigenschaften Tiefe. Marissa ist also eine Mischung aus Priscilla, Präsident George W. Bush und einer bösen Hexe. Im Puppentheater meiner Eltern hatten die Hexen rote Harre und trugen grüne Kleidung, also bat ich Kostümdesignerin Lucie Bates, Marissa möge stets etwas Grünes tragen. Und das rote Haar steht Cate ausgezeichnet, wie ich finde.

Cate ist weit davon entfernt, eine eitle Schauspielerin zu sein, sie war sofort dafür zu haben, immer etwas zu viel Make-up zu tragen. Ich wollte, dass man die Poren darunter sieht. Die Sache mit den Zähnen...

...das ständige Benutzen von Zahnseide und Putzen...

...das hat seinen Ursprung in der, wie ich finde, amerikanischen Obsession mit Zähnen. Vom Standpunkt eines Engländers gesehen, ist es außergewöhnlich, wie gleichförmig amerikanische Zähne sind. Also dachte ich mir, dass Marissa diese Besessenheit so weit treiben sollte, dass sie sich damit schon fast Schaden zufügt. Ich redete darüber mit Cate. Später saugte sie mitten in einer Szene an ihren Zähnen und machte dieses eigenartige Geräusch. Während ich sie betrachtete, dachte ich mir: ,Das ist fantastisch! Marissa schmeckt das Blut dieses Moments.' Es macht sie richtig an.

Wie kamen Sie darauf, Wer ist Hanna? als Märchen anzulegen?

Weil das Motiv im Verlauf der Handlung auf verschiedenen Ebenen funktionieren würde. Der Vergnügungspark am Ende ist eine der offenkundigsten Märchenreferenzen, während die Melodie, die Isaacs pfeift, eine der atmosphärischeren ist.

Dann ist da diese Idee, dass Hanna einen Hebel umlegt und ihr Schicksal mit einem Fingerschnippen ändert. Das ist wie die Frage, ob sie vom vergifteten Kelch trinken wird. Wir machten die Kiste und den Hebel groß und rot.

Die Geschichte als solche hat viel gemein mit klassischen Märchen wie „Die kleine Meerjungfrau“ oder „Hänsel und Gretel“. Es gibt eine Familie, sozusagen, die in einer Holzhütte im Wald lebt, und es gibt Übergangsriten, die sich in der Geschichte entfalten. Das Kind muss sein Zuhause verlassen und erste Schritte in eine ihm fremde Welt machen, es muss Erfahrungen machen und trifft das Böse, das besiegt werden muss. Märchen sind in meinen Augen niemals glückliche, liebenswerte Geschichten, es sind moralische Geschichten über die Konfrontation mit der dunklen Seite, dem Bösen.

Wenn man die Charaktere betrachtet, dann ist Erik ein archetypischer Märchenvater. Er ist ein derber Holzfäller, wie der Vater von Rapunzel, und sie leben im Wald. Erik trägt den Geist der Bäume in sich, und Eric Bana war in der Lage, das zu spielen. Mein Vater war ein Holzschnitzer wie auch Puppenspieler, und er hat mir immer gesagt, dass die Menschen aus dem Wald diesen Geist in sich tragen.

David Lynch ist einer meiner großen persönlichen Helden. Ich war ein Teenager, als ich Eraserhead und Blue Velvet erstmals sah. Sie verschlugen mir den Atem. Seine verdrehten Märchen würde ich als großen Einfluss bezeichnen. In Wer ist Hanna? hatte ich endlich die Gelegenheit, meinem Spieltrieb freien Lauf zu lassen. In meinen anderen Filmen davor war kein Platz für einen surrealeren Erzählansatz.

Stellte sich der Eindruck, diesen Spielraum zu haben, bei der Lektüre des Drehbuchs ein? Oder waren diese Elemente bereits von den Autoren hervorgehoben?

Es war in Ansätzen vorhanden. Erst später stieß ich auf eine frühere Fassung der Geschichte von Seth Lochhead, die deutlich mehr von der Atmosphäre Lynchs hatte als das Drehbuch, das man mir zunächst gegeben hatte. Das war deutlich zurückgenommener, ein konventioneller Thriller, in dem die CIA eine größere Rolle spielte. Wenn mich etwas nicht interessiert, dann ist es Wie-hat-der-und-der-diese-Information-über-den-und-den-gefunden-und-so-weiter-und-so-fort.

Haben Sie angesichts Ihres Vorhabens, einen Actionthriller mit der visuellen Ästhetik des Märchens zu erzählen, mit Storyboards gearbeitet?

Nur bei den meisten der Actionsequenzen. Ich hätte tatsächlich gerne mehr mit Storyboards gearbeitet, aber dazu fehlte uns bei unserer angespannten Vorbereitungszeit die nötige Zeit. Ich ging weniger vorbereitet an diesen Dreh heran als bei meinen vorangegangenen Filmen. Wegen der großen Distanzen zwischen den Drehorten, war es schwierig, sich umfassend vorzubereiten. Szenenbildnerin Sarah Greenwood und ich verständigten uns mit Fotos als Referenzen, aber wir mussten viel improvisieren.

Alle Ihre Filme haben logistisch komplexe Sequenzen – das Obdachlosenquartier in Der Solist, der Strand von Dünkirchen in Abbitte. Welche Szenen waren die größte Herausforderung in Wer ist Hanna? – womöglich die Kamerafahrt, die Erik beim Kampf über der Erde unter die Erde folgt?

Stimmt, der mit den orangefarbenen Kacheln war ziemlich hart. Aber ich glaube, die Actionsequenz im Containerpark war vermutlich die schwierigste, die ich jemals zu meistern hatte. Das lag auch daran, dass so viele Menschen bei den Actionelementen an einem Strang ziehen mussten und nicht alle von ihnen waren Stuntleute. Aber mir gefällt, mich mit solchen Herausforderungen zu konfrontieren.

Oft ist es allerdings eine Notwendigkeit und weniger eine stilistische Wahl, dass ich auf diese Steadicam-Aufnahmen zurückgreife. Wenn ich den Orangefarbenen-Kachel-Kampf auf die übliche Weise mit den für Actionszenen üblichen Schnitten gemacht hätte, wären wir nicht unter zwei Tagen damit fertig gewesen. Aber wir hatten nur einen Tag Zeit für die komplette Sequenz, inklusive der Außenaufnahmen über der Erde.

Meine Erfahrung ist, dass man einfach viel Zeit mit Proben verbringen muss, dann geht es bei den eigentlichen Aufnahmen deutlich schneller. Außerdem, und das sage ich mit allem gebotenem Respekt vor Paul Greengrass, den ich für ein Genie halte, wollte ich den Stil vermeiden, den er für die Bourne-Filme entwickelt hat. Das ist bereits viel zu oft kopiert worden.

Paul Tothill hat all ihre Filme als Schnittmeister betreut. Gab es für Sie neue Herausforderungen während der Postproduktion?

Es war eine reine Freude für Paul und mich, all die Action mit ihrem Minimum an Dialogen zu schneiden. Wenn, und das habe ich eingangs bereits erwähnt, Action pures Kino ist, dann ist dieses Kino in seiner Essenz Montage und Schnitt – Action wird im Schneideraum erschaffen. Der Tonschnitt ist ein anderes Gebiet, das mich begeistert...

Was soll das Publikum aus diesem Film mitnehmen?

So viel Spaß wie möglich aufgrund purer Unterhaltung. Und ich hoffe natürlich, dass das Publikum auch ein bisschen beunruhigt wird. ■

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