Was zeichnet die Serie aus?

Stana Katic: Castle ist eine ausgewogene Mischung aus Drama und Comedy. Die Reaktionen, gerade auch aus der Filmbranche selbst, sind sehr enthusiastisch. Was wohl nicht zuletzt daran liegt, dass die Autoren ein sehr feines Gespür für die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren haben.

Nathan Fillion: Wir bemühen uns, das Ganze so unterhaltsam wie möglich zu machen, Geschichten um so etwas Ernstes wie Mordfälle unterhaltsam zu gestalten. Wir haben zur Vorbereitung auf die Serie mit echten Cops der New Yorker Mordkommission gesprochen. Diese Leute sind trotz ihres knochenharten Jobs erstaunlicherweise nicht grüblerisch oder deprimiert, sondern vielmehr gelassen, und manchmal sogar heiter. Wahrscheinlich ist das die einzige Möglichkeit, mit diesem Job umzugehen. Und auch Castle sieht in erster Linie in jedem neuen Tag die Chance auf ein neues, aufregendes Abenteuer.

Was für ein Typ ist Richard Castle?

Nathan Fillion: Castle war zweimal verheiratet, seine 15-jährige Tochter und seine Mutter leben mit ihm unter einem Dach. Er hat alles, was sich ein Mann nur wünschen kann. Er ist erfolgreich, witzig, beliebt und wird von Frauen umschwärmt. Andererseits ist er eigentlich nie so richtig erwachsen geworden und hat noch immer etwas Peter-Pan-Artiges an sich.

Stana Katic: Kate hält Richard zunächst nicht ganz zu Unrecht für einen Playboy. Erst nach und nach lernt sie auch seine anderen Seiten kennen, etwa, dass er ein liebevoller Vater ist, der sich zudem rührend um seine Mutter kümmert. Die beiden ungleichen Partner müssen sich also zusammenraufen.

Und Kate - ist sie wirklich so tough?

Nathan Fillion: Kate ist wirklich tough, ein echter New Yorker Cop eben.

Stana Katic: Das stimmt. Deshalb musste ich für die Rolle auch ein Kampf- und Schusstraining absolvieren. So habe ich z.B. gelernt, wie man jemanden mit einem Navy-Seal-Kampfmesser töten könnte. Eine sehr interessante Erfahrung. Aber Kate hat auch eine andere, eine weichere Seite, die sie zunächst zu verstecken versucht. Eine persönliche Tragödie hat sie veranlasst, überhaupt erst Cop werden zu wollen. Und jetzt ist sie auf der Suche nach Gerechtigkeit.

Knistert es zwischen Castle und Kate?

Nathan Fillion: Castle findet Kate sehr anziehend. Er erfindet nach ihrem Vorbild einen neuen Romancharakter. Und je länger er gemeinsam mit ihr arbeitet, desto stärker wirkt ihre Anziehungskraft auf ihn. Aber er macht sich auch einen Spaß daraus, sie mit seiner Art immer wieder auf die Palme zu bringen.

Ein zukünftiges Traumpaar also?

Nathan Fillion: Schwer zu sagen. Nicht zuletzt macht das den Reiz der Serie aus. Da sind zwei Menschen, die sich sehr sympathisch finden, sich selbst und dem anderen das aber nicht so recht eingestehen mögen.

Stana Katic: Stimmt! Es wird ganz sicher keinen großen Knall geben und die beiden sind plötzlich ein Paar. Vielmehr müssen sie sich erst ganz allmählich kennen lernen und behutsam aufeinander zugehen. Ob irgendwann wirklich mehr daraus wird - das wird natürlich nicht verraten.

Würden Sie einen Mann wie Richard Castle treffen wollen?

Nathan Fillion: Ja, unbedingt!

Stana Katic: Wenn Sie nicht gerade Kate Beckett, sondern mich fragen, dann auf jeden Fall. Richard Castle ist ein sehr warmherziger Mensch, der sich liebevoll um seine Familie kümmert und sich zudem durch einen tollen Charakter auszeichnet.

Castle ist mit Kriminalromanen zum Star geworden. Lesen Sie selbst Krimis?

Nathan Fillion: Seit den Dreharbeiten bin ich ein Fan, vor allem von Robert Parker, der die „Spenser“-Romane geschrieben hat. Parkers Bücher lassen sich wunderbar und schnell lesen. Man geht morgens aus dem Haus, steckt sich ein Taschenbuch in die Jackentasche, und immer wenn man zwischendurch etwas Zeit hat, liest man ein paar Seiten. Die Reihe umfasst 25 Bände, genügend Stoff also für viel Krimispaß. ■