Die schönste Zahnlücke der Welt ist wieder da! In dieser temporeichen und äußerst witzigen Komödie verdreht Vanessa Paradis nicht nur Romain Duris (L’auberge espagnole) gehörig den Kopf. Ihren Verlobten spielt Andrew Lincoln, der vergangenen Herbst als Hauptdarsteller der weltweit ersten Zombieserie The walking Dead für Furore sorgte.

Und während es zwischen der Tochter des Blumengroßhändlers und dem „Auftragslover“ heftig zu knistern beginnt, geben die brillant besetzten Nebendarsteller erst richtig Gas: Julie Ferrier (So ist Paris) und François Damiens (Der kleine Nick) überzeugen als Auftragslover-Team mit Esprit, Charme und reichlich schrägem Humor.

Alex ist professioneller Auftragslover. Sein Auftrag: Den Frauen die Augen öffnen. Sein Ziel: Den Mann an ihrer Seite als den größten Fehler ihres Lebens enttarnen. Seine Auftraggeber: Eltern, Geschwister, Freunde. Seine Methode: Pure Verführung, aber beim ersten Kuss ist es auch schon vorbei.

Für Charmeur Alex ein Job wie jeder andere. Bis Juliette auftaucht. Die erfolgreiche junge Frau aus reichem Hause steht kurz davor, an der Côte d’Azur mit ihrem so attraktiven wie vermögenden Verlobten die perfekte Hochzeit zu feiern. Aus reiner Geldnot (und angeheuert von Juliettes Vater) nimmt Alex zusammen mit seinem Team (seiner Schwester Mélanie und deren Mann Marc) die größte Herausforderung seiner Karriere an. Verfolgungsjagden, Abhöraktionen, schlagkräftige Auseinandersetzungen, romantische Tanzeinlagen... Alex zieht alle Register!

Werbefilmer Pascal Chaumeil bringt mit seinem Spielfilmdebüt eine im wahrsten Sinne des Wortes spritzige Komödie auf die Leinwand, man könnte sagen: eine „Mission Impossible der Liebe“.

Von der gespielten Vorliebe für Roquefort-Käse am Morgen über Songs von George Michael bis zum Dirty Dancing und falschen Tränen - der charismatische Romain Duris schafft es zumindest, das Kinopublikum zu verzaubern.

Auch die Nebenrollen sind vorzüglich besetzt. Einzig Vanessa Paradis wirkt ein wenig zu zerbrechlich für ihre Rolle der taffen Geschäftsfrau. Und ihre deutsche Synchronstimme wirkt ebenfalls ein wenig zu weich. Irgendwie fehlt es bei dem Chanel-Modell ein wenig an Chemie. Sie strahlt zwar ihre ganz eigene kühle Rätselhaftigkeit aus, doch der Funke springt selten über. Man fragt sich schließlich, warum sie sich die Heirat überlegen soll und nicht der Bräutigam (ein wenig ahnungslos, aber genau richtig gespielt von Andrew Lincoln).

Spannung, Nervenkitzel, Humor, Witz, Charme, Musik und Tanz gehen Hand in Hand in diesem zwar vorhersehbaren, aber dennoch liebenswürdigen Reigen inmitten einer der romantischsten Gegenden der Welt, wunderbar eingefangen von Luc Bessons Kameramann Thierry Arbogast. Der Auftragslover ist ein echter Gut-Fühl-Film, der dem Kinowinter Paroli bietet. ■